S-75 CheckmateRusslands neuer Jet ist eine billige Antwort auf die F-35
Von Philipp Dahm
24.7.2021
Die Suchoi S-75 (Su-75) Checkmate
Bei der alljährlichen MAKS-Flugschau bei Moskau hat der russische Rüstungskonzern Rostec am 20. Juli 2021 einen neuen Jet vorgestellt: die Suchoi Su-75 Checkmate (Schachmatt). Es handelt sich um ein leichtes Kampfflugzeug der fünften Generation.
Bild: EPA
Dabei ist das natürlich noch keine flugfähige Maschine, sondern zeigt bloss das strukturelle Design des Jets, der erst in zwei Jahren seinen Jungfernflug haben und 2026 in Dienst gestellt werden soll. Die S-75 oder Su-75 ist seit Ende des Kalten Krieges das erste ...
Bild: EPA
... Kampfflugzeug mit nur einem Triebwerk, das Russland entworfen hat. Als Triebwerk selbst kommt das Izdeliye 30 infrage, das noch in der Entwicklung ist. Durch seine Beweglichkeit macht das Triebwerk den Jet manövrierfähiger als andere Flugzeuge.
Bild: EPA
Die Suchoi soll Supercruise fliegen– also die Schallmauer durchbrechen können, ohne dabei den kerosinintensiven Nachbrenner zu benutzen. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei Mach 1.8 liegen. Bei der Reichweite ist von rund 3000 Kilometer die Rede.
Bild: EPA
Zum Vergleich: Die F-35 ist das einzige Kampfflugzeug der fünften Generation, das ebenfalls einstrahlig ist. Supercruise-fähig ist diese aber nicht. Die chinesische J-10C aus der vierten Generation ist bisher der einzige einstrahlige Jet, der damit aufwarten kann.
Bild: EPA
Suchoi preist sein neues Produkt als «universelle Plattform mit bemannten oder unbemannten Versionen» an: Es wird also offenbar eine vom Menschen gesteuerte und eine Drohnen-Version geben. Die Frage ist, ob man das bei ein- und demselben Flugzeug auch optional verändern kann.
Bild: EPA
In diesem Zusammenhang dürfte Suchoi beim Design nicht nur von der Su-57 profitiert haben, sondern auch von der russischen Stealth-Kampfdrohne S-70 Okhotnik-B (Jäger-B), die zusammen mit Hersteller Mikoyan (Mig) entwickelt worden ist.
Bild: EPA
Das Flugzeug wird wegen seiner Form und entsprechender Materialien auf dem Radar schwer sichtbar sein. Der Radarquerschnitt könnte bei 0.05 Quadratmeter liegen. Zum Vergleich: Bei einer F-22 steht der bei 0.0001 und bei einer F-35 bei 0.005 Quadratmeter.
Bild: EPA
Es wird erwartet, dass der Jet mit einem leistungsfähigen Infrarot-Sensor ausgestattet wird, das dem Electro-Optical Targeting System (EOTS) der F-35 gleicht. Das EOTS kann Boden- und Luftziele passiv erkennen – also ohne, dass der Angepeilte etwas von der Erfassung merkt.
Bild: EPA
Die Suchoi S-75 (Su-75) Checkmate
Bei der alljährlichen MAKS-Flugschau bei Moskau hat der russische Rüstungskonzern Rostec am 20. Juli 2021 einen neuen Jet vorgestellt: die Suchoi Su-75 Checkmate (Schachmatt). Es handelt sich um ein leichtes Kampfflugzeug der fünften Generation.
Bild: EPA
Dabei ist das natürlich noch keine flugfähige Maschine, sondern zeigt bloss das strukturelle Design des Jets, der erst in zwei Jahren seinen Jungfernflug haben und 2026 in Dienst gestellt werden soll. Die S-75 oder Su-75 ist seit Ende des Kalten Krieges das erste ...
Bild: EPA
... Kampfflugzeug mit nur einem Triebwerk, das Russland entworfen hat. Als Triebwerk selbst kommt das Izdeliye 30 infrage, das noch in der Entwicklung ist. Durch seine Beweglichkeit macht das Triebwerk den Jet manövrierfähiger als andere Flugzeuge.
Bild: EPA
Die Suchoi soll Supercruise fliegen– also die Schallmauer durchbrechen können, ohne dabei den kerosinintensiven Nachbrenner zu benutzen. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei Mach 1.8 liegen. Bei der Reichweite ist von rund 3000 Kilometer die Rede.
Bild: EPA
Zum Vergleich: Die F-35 ist das einzige Kampfflugzeug der fünften Generation, das ebenfalls einstrahlig ist. Supercruise-fähig ist diese aber nicht. Die chinesische J-10C aus der vierten Generation ist bisher der einzige einstrahlige Jet, der damit aufwarten kann.
Bild: EPA
Suchoi preist sein neues Produkt als «universelle Plattform mit bemannten oder unbemannten Versionen» an: Es wird also offenbar eine vom Menschen gesteuerte und eine Drohnen-Version geben. Die Frage ist, ob man das bei ein- und demselben Flugzeug auch optional verändern kann.
Bild: EPA
In diesem Zusammenhang dürfte Suchoi beim Design nicht nur von der Su-57 profitiert haben, sondern auch von der russischen Stealth-Kampfdrohne S-70 Okhotnik-B (Jäger-B), die zusammen mit Hersteller Mikoyan (Mig) entwickelt worden ist.
Bild: EPA
Das Flugzeug wird wegen seiner Form und entsprechender Materialien auf dem Radar schwer sichtbar sein. Der Radarquerschnitt könnte bei 0.05 Quadratmeter liegen. Zum Vergleich: Bei einer F-22 steht der bei 0.0001 und bei einer F-35 bei 0.005 Quadratmeter.
Bild: EPA
Es wird erwartet, dass der Jet mit einem leistungsfähigen Infrarot-Sensor ausgestattet wird, das dem Electro-Optical Targeting System (EOTS) der F-35 gleicht. Das EOTS kann Boden- und Luftziele passiv erkennen – also ohne, dass der Angepeilte etwas von der Erfassung merkt.
Bild: EPA
Der russische Rüstungsgigant Rostec hat in Moskau ein neues Flugzeug vorgestellt: Die S-75 Checkmate von Suchoi will eine patente, aber günstige Alternative zur F-35 sein.
Von Philipp Dahm
24.07.2021, 10:01
24.07.2021, 10:03
Philipp Dahm
In ihrer jetzigen Form gibt es die Veranstaltung seit 1992: Einmal im Jahr stellen russische Rüstungsunternehmen bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS in Schukowski vor den Toren Moskaus ihre neuesten Produkte vor.
Vor zehn Jahren hat Suchoi hier seine S-57 vorgestellt: Sie ist der erste Stealth-Jet des Landes, das erste Kampfflugzeug der fünften Generation und auf dem Papier eine gefährliche Waffe.
Doch wirklich abgehoben hat die Su-57 nie: Der Jet wurde zusammen mit Indien entwickelt, doch Neu-Delhi stieg aus dem Projekt aus. Ohne Bestellung aus dem Ausland ist die Produktion auch für Russland zu teuer.
Zehn Jahre später präsentiert Rüstungsgigant Rostec auf der diesjährigen MAKS überraschend wieder eine Neuerung: die S-75 (Su-75) Checkmate («Schachmatt»). Es handelt sich erneut um ein Kampfflugzeug der fünften Generation, das fürs Radar schwer zu erkennen ist.
Dass der Kreml aus der Vergangenheit gelernt hat, wird dabei jedoch ebenfalls sofort klar. Die Beschreibung der S-75 in Moskau ist nur auf Englisch zu lesen, in einem Werbevideo sind ausländische Piloten zu sehen: Zielgruppe für den neuen Flieger sind augenscheinlich Kunden, die nicht aus Russland kommen.
Die Russen hoffen auf einen Exportschlager
Den Bildern zufolge hat die S-75 eine Länge von 15 bis 16,5 Meter, eine Spannweite zwischen elf und zwölf Meter und nur ein Triebwerk, das seine Luft durch einen Einlass unter dem Cockpit einsaugt. Für die Waffen wird es zwei oder mehr interne Kammern geben, damit der Radarquerschnitt klein bleibt. Das maximale Startgewicht soll rund 18 Tonnen betragen.
Da die S-75 deutlich günstiger als eine F-35 sein soll, könnte sie eine potente Alternative zu dem US-Jet sein, den auch die Schweiz beschafft. Der Stückpreis soll zwischen 25 und 30 Millionen Dollar liegen. Potenzielle Kunden könnten Länder wie Algerien, Indonesien, Vietnam oder die Vereinigten Arabischen Emirate sein.
Auch die Türkei und Indien kommen in Betracht, falls deren nationale Projekte für einen modernen Jet nicht vorankommen: Ankara entwickelt derzeit den TAI TF-X, Neu-Delhi den HAL AMCA. Die Europäer arbeiten selbst an neuen Jets der sechsten Generation: Das britische Projekt heisst BAE Systems Tempest, das kontinentaleuropäische Programm heisst Future Combat Air System.