Klo-Ausfall auf der ISS Schweine im Weltall

Philipp Dahm

2.12.2019

Erleichterung in «Tranqulity»: Das WC im US-Modul der ISS.
Erleichterung in «Tranqulity»: Das WC im US-Modul der ISS.
Bild: WikiCommons/Nasa

Ein irdisches Problem auf der ISS: Die WCs der internationalen Raumstation waren ausgefallen – was die Erwachsenen an Bord beinahe auf Hilfsmittel aus der Kindheit zurückgreifen liess.

Den Astronauten der ISS stand es bis ganz oben. Zumindest im russischen Modul der internationalen Raumstation, wo eine der beiden Toiletten ihr Örtchen hat. Und die ist bis zum Äussersten ausgelastet: Hier heisst es deshalb «Wegen Überfüllung geschlossen».

Das Problem tauchte auf, als auch das zweite WC den Dienst quittiert hat. Es ist im amerikanischen Modul platziert, das ausgerechnet «Tranquility» heisst. Mit der Ruhe war es damit jedoch vorbei: Laut «Space Daily» waren damit alle Möglichkeiten für die Besatzung ausgeschöpft, sich zu erleichtern.

Im Video: Toiletten-Tour auf der ISS.

Was also tun, wenn die Notdurft gross und das nächste Klo rund 400 Kilometer entfernt ist? ISS-Kommandant Luca Parmitano und seine drei Leidensgenossen und zwei Kolleginnen müssen im Ernstfall auf ein Hilfsmittel aus Kindertagen zurückgreifen: Bei den Erwachsenen kommt dann die gute alte Windel wieder zum Zuge.

Offenbar ist es aber nicht mehr so weit gekommen, dass sich die Astronauten im eigenen Dreck suhlen und zu «Schweinen im Weltall» werden, wie man sie aus der «Muppet Show» kennt: Die Toilette im US-Teil konnte «schnell» repariert werden, weil «nur ein Trennstück» ausgetauscht werden musste, wie «Russia Today» leicht pikiert festhält.

Immerhin kommen die WCs aus Russland und haben jeweils 19'000 Dollar gekostet – der Hersteller muss sich wegen des fäkalen Fast-Fauxpas also schon mal von niemandem ans Bein pinkeln lassen. Auch die Meldung, der erste Donnerbalken in der russischen Sektion sei am Ende seiner Kapazitäten, stimme nicht, behauptet zumindest Moskaus Weltraumagentur Roscosmos.

Am Ende ist bei diesem Thema aber wohl nur wichtig, was hinten rauskommt: Wer jetzt in den nächtlichen Himmel schaut, muss also keine feuchten Augen mehr bekommen, weil sich die Menschen auf der ISS nicht mehr auslassen können.

Das wäre aber auch Scheisse gewesen…

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