Seniorinnen und Senioren fühlen sich heute später alt. Der subjektiv gefühlte Beginn des Altseins habe sich von durchschnittlich 69 Jahren in den 1990er-Jahren auf rund 80 Jahre erhöht, teilt das Bundesamt für Statistik am Montag mit.
Die Lebenssituation im «dritten Lebensalter», also zwischen 65 und 80 Jahren, unterscheide sich aber von derjenigen im «vierten Lebensalter», also ab 80 Jahren, wird in der am Montag erschienenen Publikation «Panorama Gesellschaft Schweiz» betont. Beteiligt an der Publikation sind neben dem Bundesamt für Statistik (BFS) auch die Universitäten Freiburg und Neuenburg sowie die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW).
Im «vierten Lebensalter» erlebten Menschen zunehmend Krankheit und Abhängigkeit. Dabei sei das Wachstum dieser Altersgruppe relativ gesehen am höchsten, heisst es im Bericht.
Altersheime weniger beliebt
Bei den Lebens- und Haushaltsformen und bei der Lebensgestaltung nach der Pensionierung stellten die Forschenden eine wachsende Vielfalt fest. So gebe es einerseits mehr Gestaltungsmöglichkeiten, anderseits aber auch Ungleichheiten in der finanziellen Situation und der Gesundheit. Trotz der mehrheitlich guten Situation der älteren Bevölkerung sei Altersarmut weiterhin präsent.
Vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung und Diversität hat sich laut der Publikation auch die Langzeitpflege verändert. So ist die institutionelle Pflege in Alters- und Pflegeheimen rückläufig, die ambulante Pflege und Modelle wie Tagesbetreuung, Nachtbetreuung, Kurzaufenthalte in Alters- und Pflegeheimen nimmt zu.