Geschichte See-Astrolabium aus der Flotte von Vasco da Gama im Guinness-Buch

18.3.2019

Im Jahr 2014 wurde dieses See-Astrolabium aus einem Schiffswrack aus der Flotte des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama geborgen. Es ist nun offiziell das älteste der Welt.
Im Jahr 2014 wurde dieses See-Astrolabium aus einem Schiffswrack aus der Flotte des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama geborgen. Es ist nun offiziell das älteste der Welt.
dpa

Ein Astrolabium von einem Schiffswrack aus der Flotte des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama wird als ältestes nautisches Gerät dieser Art ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Ebenfalls im Wrack entdeckt wurde die älteste Schiffsglocke der Welt.

Die auf den ersten Blick unscheinbare Bronze-Scheibe mit einem Durchmesser von 17,5 Zentimetern war bei einer Archäologischen Exkursion vor dem Sultanat Oman 2014 zutage gekommen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Scheibe beschreiben Experten der britischen Universität von Warwick im «International Journal of Nautical Archeology».

Demnach stammt das Astrolabium aus dem Zeitraum zwischen 1496 und 1501. Die Navigationshilfe, die das Wappen Portugals und des portugiesischen Königs trägt, war im Wrack der «Esmeralda» entdeckt worden, die 1503 vor der Küste Omans gesunken war. Auch eine nun auf das Jahr 1498 datierte, ebenfalls in dem Wrack gefundene Schiffsglocke wird als älteste der Welt ins Guinness-Buch aufgenommen.

Feine Linien verraten Funktion

Das Schiff gehörte zur Flotte von Vasco da Gama (1469-1524), der 1498 durch die Umseglung des Kaps der Guten Hoffnung den Seeweg nach Indien entdeckt hatte und 1502 zu einer zweiten Reise mit 21 schwer bewaffneten Schiffen nach Indien aufbrach.

Mittels 3D-Lasertechnik fanden die Forscher feine Linien am Rand der Scheibe, die in Richtung Mitte gesehen jeweils fünf Grad auseinanderliegen – und somit bestätigen, dass es sich um ein Astrolabium handelt. «Diese Art von Technologie ermöglicht uns ein besseres Verständnis dafür, wie die Scheibe im 15. Jahrhundert funktioniert hat», wurde Teamleiter Mark Williams von der University of Warwick zitiert. Es sei ein «echtes Privileg» gewesen, ein solch «wertvolles Artefakt» näher zu erforschen.

Das Wort «Astrolabium» bedeutet in etwa soviel wie «Sternnehmer» und ist eine Art drehbare Sternkarte, mit dem der Himmel in ebener Form nachgebildet werden kann. Damit war es Seefahrern möglich, unter anderem die Uhrzeit und die Himmelsrichtungen zu bestimmen. Dem Bericht zufolge sind See-Astrolabien extrem selten: Heute gibt es nur noch 104 bekannte Exemplare.

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