Klimawandel Uno-Klimaexperten stellen Rekordanstieg des Meeresspiegels fest

dpa

28.3.2019

Mosambik, Beira: Eine Frau mit einem Baby auf dem Rücken (r) versucht den Kontakt mit verschmutztem Wasser zu vermeiden. Nach dem verheerenden Zyklon «Idai» sind in Mosambik die ersten Fälle der schweren Durchfallerkrankung Cholera bestätigt worden.
Mosambik, Beira: Eine Frau mit einem Baby auf dem Rücken (r) versucht den Kontakt mit verschmutztem Wasser zu vermeiden. Nach dem verheerenden Zyklon «Idai» sind in Mosambik die ersten Fälle der schweren Durchfallerkrankung Cholera bestätigt worden.
Bild: Themba Hadebe/AP/dpa

2018 ist der Meeresspiegel aussergewöhnlich stark gestiegen. Der globale Mittelwert lag nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) um etwa 3,7 Millimeter über dem Wert von 2017. Der durchschnittliche Anstieg seit 1993 betrage 3,15 Millimeter pro Jahr.

«Die in diesem Bericht veröffentlichten Daten geben Anlass zu grosser Sorge», schreibt Uno-Generalsekretär António Guterres in einem am Donnerstag in New York vorgestellten Bericht der WMO.

Demnach sind die vergangenen vier Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Die globale Durchschnittstemperatur an der Oberfläche habe im Jahr 2018 rund ein Grad Celsius über dem Referenzwert für die vorindustrielle Zeit gelegen. «Zum Zögern ist keine Zeit mehr», warnte Guterres.

Mosambik, Beira: Ein Mann läuft an beschädigten Häusern am Strand von Beira vorbei. Am 15. März hatte der schwere Tropensturm weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen – die tatsächliche Zahl dürfte Helfern zufolge jedoch deutlich höher liegen.
Mosambik, Beira: Ein Mann läuft an beschädigten Häusern am Strand von Beira vorbei. Am 15. März hatte der schwere Tropensturm weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen – die tatsächliche Zahl dürfte Helfern zufolge jedoch deutlich höher liegen.
Bild: Themba Hadebe/AP/dpa

Der WMO-Bericht, zu dem zahlreiche Experten weltweit sowie verschiedene Uno-Institutionen beigetragen haben, befasst sich unter anderem mit extremen Wetterereignissen, zu denen auch der jüngste Zyklon «Idai» zählt. Dieser hatte am vergangenen Wochenende zu Überschwemmungen in weiten Teilen von Mosambik, Simbabwe und Malawi im südöstlichen Afrika geführt. «Er könnte sich als eine der tödlichsten wetterbedingten Katastrophen auf der Südhalbkugel erweisen», sagte der WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

Der WMO-Bericht befasst sich unter anderem auch mit folgenden Auswirkungen des Klimawandels:

VERTREIBUNG: Von den 17,7 Millionen Binnenflüchtlingen, die die Internationale Organisation für Migration (IOM) nachverfolgte, mussten bis September 2018 2 Millionen Menschen wegen Katastrophen in Verbindung mit Wetter und Klima ihre Heimat verlassen. Dazu gehörten etwa Dürren, Überschwemmungen und schwere Stürme.

HITZE, LUFTQUALITÄT UND GESUNDHEIT: Infolge des Klimawandels nehmen Hitzewellen zu: Die Zahl der davon betroffenen Menschen stieg von 2000 bis 2016 um geschätzt 125 Millionen. Das liege vor allem daran, dass Hitzewellen im Schnitt 0,37 Tage länger dauerten als im Zeitraum zwischen 1986 und 2008. Experten erwarten, dass solche Ereignisse in Häufigkeit, Stärke und Dauer weiter zunehmen werden.

OZEANWÄRME: 2018 gab es neue Rekordwerte für den sogenannten Wärmeinhalt der Ozeane in den oberen 700 Metern sowie in den oberen 2000 Metern der Gewässer. Laut dem Bericht gehen mehr als 90 Prozent der infolge der globalen Erwärmung vorhandenen zusätzlichen Energie in die Ozeane. Der Wärmeinhalt der Ozeane ist ein Massstab für den Energiestau.

GLETSCHERRÜCKGANG: Laut vorläufigen Analysen des Welt-Gletscher-Beobachtungsdiensts (WGMS) hat die Gletschermasse im Wasserwirtschaftsjahr 2017/18 zum 31. Mal in Folge abgenommen. Das Wasserwirtschaftsjahr weicht in der Regel vom Kalenderjahr ab, um die Jahresbilanz der Niederschläge erfassen zu können. Dazu gehört etwa das Schmelzwasser des jeweils vergangenen Winters.


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