Rekord Wärmster Oktober in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen

dpa

8.11.2022 - 18:36

Der Oktober war in Europa so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der Oktober war in Europa so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Christoph Schmidt/dpa

Bereits im Sommer erlebte Europa einen Wärmerekord. Im Oktober lagen die Temperaturen erneut deutlich über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums. Auch aus Artkis und Antarktis gibt es alarmierende Zahlen.

Nach dem wärmsten Sommer hat Europa in diesem Jahr auch den wärmsten je gemessenen Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Dienstag mit.

Demnach lagen die Temperaturen im Mittel beinahe zwei Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Im Westen des Kontinents wurden Tagesrekorde erreicht. Auf nationaler Ebene wurde in Österreich, der Schweiz und Frankreich bisher kein so warmer Oktober gemessen, das galt auch für grosse Teilen Italiens und Spaniens.

Rekordtemperaturen auch in Kanada

Auch ausserhalb Europas war der Oktober 2022 überdurchschnittlich warm, so wurden Rekordtemperaturen in Kanada gemessen. Auch in Grönland und Sibirien war es ungewöhnlich mild. Kälter als im Mittel war es hingegen in Australien, im äussersten Osten Russlands und in Teilen der Antarktis.

Die Ausdehnung des arktischen Meereises betrug neun Prozent unter Durchschnitt, war aber noch immer deutlich grösser als im Jahr des Negativrekords von 2020. Die Meereisdecke in der Antarktis war mit 4 Prozent unter Durchschnitt so klein wie nur in vier anderen Jahren zuvor.

Angesichts der Werte forderte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess entschiedenes Handeln bei der UN-Klimakonferenz COP27, die derzeit in Ägypten stattfindet. «Die schweren Folgen des Klimawandels sind sehr sichtbar heute und wir brauchen ambitionierte Klima-Massnahmen bei der COP27, um eine Verringerung der Ausstösse sicherzustellen, damit die Temperaturen nahe am Ziel des Pariser Abkommens von 1,5 Grad stabilisiert werden können», so Burgess der Mitteilung zufolge.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.