Sensation in der ForschungWeltraumforscher könnten Wasserplaneten entdeckt haben
zis
11.3.2024
Weltraumforscher haben einen Exoplaneten in gigantischer Entfernung genauer unter die Lupe genommen – und Überraschendes entdeckt. Demnach könnte der Planet komplett mit Wasser überzogen sein.
zis
11.03.2024, 00:00
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Forscher haben herausgefunden, dass ein Exoplanet komplett von Wasser bedeckt sein könnte.
Allerdings sei das Wasser vermutlich kochend heiss.
Noch sind die Wissenschaftler zurückhaltend mit ihren Ergebnissen.
Astronomen der Weltraumbehörde haben gemäss einem Bericht des britischen «Guardian» eine sensationelle Entdeckung gemacht. Demnach haben Wissenschaftler in den Tiefen des Universums einen Planeten entdeckt, der komplett von einem Ozean bedeckt sein könnte.
Mithilfe des James-Webb-Teleskops, welches neue Einblicke in das Universum ermöglicht, haben Wissenschaftler den Exoplaneten TOI-270 d ausfindig gemacht. Dieser ist gemäss aktuellen Einschätzungen doppelt so gross wie die Erde und befindet sich rund 70 Lichtjahre entfernt.
In der Atmosphäre des Planeten seien demnach Wasserdampf und chemische Anzeichen von Methan und Kohlendioxid gefunden worden. Diese Mischung sorgt für verschiedene Theorien. So geht etwa eine kanadische Forschergruppe davon aus, dass der Planet eine felsige Oberfläche aufweist.
Fehlendes Ammoniak deutet auf Wasser hin
Nun ist eine neue Untersuchung von Forschern der britischen Universität Cambridge erschienen. Die Wissenschaftler kommen dabei «nach eingehenden Untersuchungen» zum gegenteiligen Schluss – und vermuten eine mögliche Sensation. So gehe man derzeit davon aus, dass der gesamte Planet von einem tiefen Ozean bedeckt sei – eine sogenannte «Hyzean»-Welt.
Der Grund für die gegenteilige Theorie: In der Atmosphäre sei kein Ammoniak gefunden worden. Dieser sollte eigentlich auf natürliche Weise in der Atmosphäre vorkommen. Da Ammoniak im Wasser sehr gut löslich sei und auf dem Exoplaneten kaum vorkomme, gehe man von einem gewaltigen Ozean auf der Oberfläche aus, der das gesamte Ammoniak in der Atmosphäre an sich binde und auflöse.
Allerdings sei die Wasserwelt nicht wirklich einladend. Denn das Wasser sei vermutlich kochend heiss, die Temperatur dürfte rund 100 Grad an der Oberfläche betragen. Professor Nikku Madhusudhan, der für die Entdeckung verantwortlich ist, sagt gegenüber der Zeitung, dass hoher Atmosphärendruck dafür verantwortlich sein könnte, dass das Wasser nicht verdampfe.
Noch sind die Wissenschaftler zurückhaltend mit ihren Ergebnissen – auch, was mögliche Spuren von Leben auf dem Planeten bedeutet. Die Ergebnisse müssten zuerst noch von anderen Forschungsgruppen verifiziert werden, schreibt der «Guardian». Aber, so Nikku Madhusudhan: «Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.»