Neue StudieWeniger Fleischkonsum besser für Mensch und Umwelt
dpa/tali
3.1.2019
Gesünder leben und zugleich die Umwelt schützen – dass dies möglich ist, untermauert eine neue Studie für das Weltwirtschaftsforum.
Wer gesünder leben und dabei die Umwelt schützen will, sollte weniger Rindfleisch essen. Das belegt eine neue Studie über alternative Proteine nun eindrücklich. Ein Umstieg etwa von Rindfleisch auf alternative Eiweissquellen könnte die Zahl der ernährungsbedingten Todesfälle weltweit um bis zu 2,4 Prozent senken, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Oxford Martin School für das Weltwirtschaftsforum (WEF). In wohlhabenden Ländern wären es sogar um bis zu fünf Prozent.
Als Risikofaktoren für die Gesundheit nennt die Studie dabei unter anderem den Natrium-, Hämeisen- und Cholesteringehalt von Rindfleisch. Beim Verzehr von Schweine- oder Hühnerfleisch nehme man diese Stoffe zwar ebenfalls zu sich, jedoch in geringerem Umfang.
Mehr Bohnen, weniger Burger?
Zugleich zeigt die Studie, dass die Rindfleischproduktion im Jahr 2010 für 25 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus dem Nahrungsbereich verantwortlich war. Alternative Eiweissquellen könnten den Ausstoss demnach deutlich reduzieren.
Bei der Produktion von Rindfleisch mit einem Nährwert von 200 Kilokalorien, würden Treibhausgase mit der Erwärmungswirkung von 23,9 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Bei der Produktion des gleichen Nährwerts durch Bohnen, Weizen oder Nüsse sei es dagegen nur ein Kilo oder weniger. Bei anderen Proteinquellen wie Tofu (rund drei Kilogramm), Schwein (rund vier Kilogramm) und Huhn (rund sechs Kilogramm) liegt der sogenannte Emissionsfaktor der Studie zufolge etwas höher aber noch weit unter dem von Rindfleisch.
In Zukunft ohne Rindfleisch?
Zwar werde es in der Zukunft unmöglich sein, die weltweite Nachfrage nach Fleisch auf nachhaltige Art und Weise abzudecken, sagte der zuständige WEF-Umweltexperte Dominic Waughray. Aber: «Dieser Bericht zeigt, dass es möglich ist, ausreichend Nährstoffe für zehn Milliarden Menschen zu produzieren und die Gesundheit der Menschen zu verbessern, ohne dabei notwendigerweise ganz auf Fleisch verzichten zu müssen.» Allerdings müsse die Fleischproduktion effizienter werden, und Konsumenten müssten sich vielfältiger ernähren.
Ein zünftiges Stück Fleisch - es gehört für viele zur Ernährung dazu. Und das ist auch in Ordnung. In den darauf folgenden Tagen sollte es dann aber mehr Gemüse geben.
Bild: Lino Mirgeler
Obacht beim Anbraten von Fleisch oder Wurst: Zu dunkel sollte es nicht werden. Dabei können schädliche Stoffe entstehen.
Bild: Christin Klose
Ob Leber- oder Fleischwurst: Sie enthalten in der Regel viel Fett. Wer sich bewusst ernährt, sollte das einkalkulieren.
Bild: Kai Remmers
Der Konsum von Schweinefleisch wie diesem geht in Deutschland etwas zurück. Stattdessen essen die Menschen mehr Rind oder Geflügel.
Bild: Kai Remmers
Wer die empfohlenen 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche nicht überschreiten will, muss auch Wurst einrechnen.
Bild: Kai Remmers
Gabriele Janthur ist Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW.
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