Erneuerbare EnergienSo lässt sich die Akzeptanz in Windkraftwerke steigern
iw, sda
12.2.2022 - 18:05
Windenergie ist eine der besten Alternativen zu fossilen Energieträgern. Doch in der Bevölkerung finden sie wenig Akzeptanz. Eine gezielte Befragung zeigt, wie man das ändern könnte.
iw, sda
12.02.2022, 18:05
SDA
Windanlagen knattern, töten Vögel und «verschandeln» die Landschaft, lauten gängige Vorurteile. Aber Wind ist eine der besten Alternativen zu fossilen Energieträgern. Wie lässt sich der Widerspruch zwischen anerkanntem Nutzen und mangelnder Akzeptanz verringern? Eine gezielte Befragung zeigt: Nur, indem die Bevölkerung frühzeitig in die Planung einbezogen wird.
Forschende der Eidg. Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft WSL haben in einer Online-Befragung in einer Region am Agglomerationsrand der Stadt Bern 500 potenzielle Nachbarn von Windkraftanlagen um Stellungnahme gebeten. Unter anderem wurden sie gefragt, was ihnen die sie umgebende Landschaft bedeutet und wie sie zur Energiewende stehen.
Die Befragten mussten zudem auf einer kleinräumigen Karte Standorte einzeichnen, an denen sie Windräder akzeptieren würden. «Das Ergebnis: Nirgendwo wirklich – zumindest über alle Antworten gemittelt», heisst es in einer Mitteilung der Gruppe Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung der WSL vom Freitag.
Die Befragung erwies sich als unergiebig, da sie zu spät erfolgte: Im betroffenen Gebiet war bereits eine Windkraftanlage geplant und es hatten sich feste Meinungen gebildet. «Sowohl die Personen, die gegen die Anlage waren, als auch die Befürwortenden antworteten strategisch, orientiert an ihrem Wunschergebnis», wird Studienleiter Matthias Buchecker zitiert.
Doch als Nebenprodukt der Ermittlung zeigte sich, «dass die wenigsten der Antwortenden mit ihrer Einbindung in die Planungsprozesse zufrieden waren». Laut den Forschern ist das ein wichtiges Resultat: «Die Bevölkerung möchte früher mitentscheiden.» Das erfordere allerdings ein grundlegendes Umdenken der Planungsprozesse.
Der Einbezug der Bevölkerung müsse daher bereits bei der Frage beginnen: Wie soll sich unsere Region grundsätzlich entwickeln – ökologisch, im Energiebereich, wirtschaftlich und landschaftlich? Ziel müsste es sein, einen breiten und übergeordneten Konsens zu finden, in dessen Rahmen dann auch Anlagen der erneuerbaren Energie ihren Raum fänden, erklärt Buchecker.
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