Aufgrund eines Internetprangers hat die Berner Justiz in den letzten vier Wochen 15 von 16 mutmasslichen Pyro-Zündern identifiziert. Die Öffentlichkeitsfahndung zur letztjährigen YB-Meisterfeier wird deshalb eingestellt.
Die polizeilichen Ermittlungen dauerten aber weiterhin an, teilten Kantonspolizei und Regionale Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Justiz hatte zunächst verpixelte und später unverpixelte Bilder von insgesamt 16 Verdächtigen ins Internet gestellt.
15 Personen meldeten sich entweder selber bei der Polizei, oder ihre Identität konnte aufgrund von eingegangenen Hinweisen geklärt werden. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, bei der YB-Meisterfeier pyrotechnische Gegenstände gezündet und dabei auch Unbeteiligte gefährdet zu haben. Die genauen Umstände werden noch untersucht.
Die Identität einer gesuchten Person konnte bislang nicht geklärt werden. Trotzdem habe die Staatsanwaltschaft entschieden, die öffentliche Fahndung einzustellen und die Bilder aus dem Internet zu entfernen, hiess es weiter.
Zehntausende an Meisterfeier
Am Pfingstsonntag 2018 feierten Zehntausende den ersten Meistertitel des BSC Young Boys seit 32 Jahren. Nach einem Umzug durch die Stadt stieg am Abend im vollbesetzten Stade de Suisse ein Volksfest.
Eine Frau wurde dort am Auge schwer verletzt. Die Polizei geht gemäss einer damaligen Meldung davon aus, dass sie von einem pyrotechnischen Gegenstand getroffen wurde.
Die Öffentlichkeitsfahndung mit Hilfe des Internetprangers ist nicht die erste, welche die Berner Justiz durchführt: 2013 gelang es ihr auf diese Weise, mehrere Personen zu identifizieren, welche an der «Tanz dich frei»-Krawallnacht randaliert haben sollen.
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