Grosser Rat BE 22 Millionen für Swiss Center for Design and Health in Bern

sr, sda

9.9.2021 - 11:21

Erfolg für den Berner Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann: Der Grosse Rat spricht Geld für das Swiss Center for Design and Health, das Ammann von Anfang an unterstützte. (Archivbild)
Erfolg für den Berner Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann: Der Grosse Rat spricht Geld für das Swiss Center for Design and Health, das Ammann von Anfang an unterstützte. (Archivbild)
Keystone

Das Swiss Center for Design and Health in Bern erhält vom Kanton Bern Betriebsbeiträge für die Jahre 2022 bis 2029. Das hat der bernische Grosse Rat entschieden. Insgesamt 22 Millionen Franken zahlt der Kanton als Anschubfinanzierung in diesen Jahren.

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Mit 103 zu 23 Stimmen bei 18 Enthaltungen stimmte der Rat am Donnerstag dem Kreditbegehren zu, das die Kantonsregierung dem Parlament vorgelegt hatte. Nicht allen Grossratsmitgliedern war es aber wohl beim Drücken des Ja-Knopfs, wie aus den Voten der Fraktionssprecherinnen und -sprecher hervorging.

Barbara Streit-Stettler (EVP/Bern) sagte beispielsweise, ihre Fraktion sei nicht sicher, ob die mit dem Aufbau des Zentrums einher gehenden Risiken vertretbar seien. «Wir sind noch nicht voll überzeugt vom Projekt», so Streit-Stettler. Bei der EDU stimmte eine Mehrheit der Fraktionsmitglieder laut ihrem Sprecher Nein.

Der FDP schienen hingegen die Risiken laut ihrem Sprecher Hans-Rudolf Saxer (Gümligen) vertretbar. Am Anfang eines Innovationsprozesses sei immer unklar, was am Ende herausschaue, so Saxer. Nicht alle Fraktionen schickten Sprecher ans Rednerpult.

Der kantonale Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektor Christoph Ammann wies darauf hin, dass Bund und Kanton nun 44 Millionen Franken in den Aufbau des Zentrums stecken wollen, sechs Millionen weniger als früher vorgesehen. Diesen Betrag weiter zu reduzieren, liege nicht drin. Das Berner Zentrum soll den Medizinalstandort Bern stärken, wie Ammann betonte.

Am Zentrum soll untersucht werden, wie Design zu Gunsten der Gesundheitsversorgung eingesetzt werden kann. Gesundheitsfürsorge und -vorsorge sei mehr als nur medizinische Versorgung: Design, Architektur und Kommunikation gewännen immer mehr an Bedeutung, liess die Kantonsregierung vor der Debatte den Grossen Rat wissen.

Das Zentrum ist Frucht einer sogenannten Private-Public-Partnership, also eines Zusammenspannens von öffentlicher Hand und Privatunternehmen. Trägerin des Zentrums ist eine Aktiengesellschaft.

Gründungsaktionärinnen sind die Berner Fachhochschule und die Uni Bern, die Insel-Gruppe, die Krankenkasse Visana sowie weitere Unternehmen und Forschungsinstitutionen. Ab 2030 wird das Zentrum gemäss Businessplan selbsttragend sein.

Rückschlag im vergangenen Jahr

Im Dezember 2019 hatte das Berner Kantonsparlament bereits einmal eine Anschubfinanzierung bewilligt. Dies für die Jahre 2021 bis 2024. Im Dezember 2020 entschied aber der Bund, den Aufbau des Zentrums noch nicht zu unterstützen.

Im laufenden Jahr erhob schliesslich der Bund das Zentrum in den Rang eines nationalen Technologiekompetenzzentrums. Zudem sicherte er für die Jahre 2021 bis 24 acht Millionen Franken zu.

In der Folge passte die Berner Regierung die vom Grossen Rat im Jahr 2019 bewilligte Anschubfinanzierung an. Sie geht davon aus, dass der Bund – im Zeitraum 2021 bis 2029 – insgesamt gleich viel beisteuert wie der Kanton Bern.

Auch die Finanzkommission des Grossen Rats geht davon aus, dass diese Beiträge fliessen. Das sagte ihre Sprecherin Nathalie Imboden (Grüne/Bern). Seinen Sitz hat das Zentrum derzeit bei der Hochschule der Künste Bern.