Die von den Macherinnen des Online-Magazins «Baba News» durchgeführten Anti-Hassrede-Workshops an Berner Schule beschäftigen nun auch die Stadtpolitik. Im Rahmen zweier kleiner Anfragen teilte die Stadt mit, sich habe sich nach Kritik mit den Verantwortlichen der Workshops getroffen.
Keystone-SDA, hn, sda
28.03.2024, 15:32
SDA
In den vergangenen Wochen führte die aus dem Online-Magazin hervorgegangene «Baba Academy» in den Stadtberner Schulen Stapfenacker und Bethlehemacker Anti-Hassrede-Workshops durch. Ein letzter solcher Workshop stand für Ende März auf dem Programm. Danach seien keine weiteren Workshops geplant, schreibt die Stadtregierung auf die kleinen Anfragen aus dem Parlament.
In die Kritik gerieten die Macherinnen von «Baba News» bereits vergangenes Jahr. Das Magazin berichte einseitig propalästinensisch und habe sich nicht vom Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 distanziert, so die Vorwürfe. Der Kanton Bern stellte daraufhin seine punktuelle Zusammenarbeit mit «Baba News» ein. Die «Baba News»-Macherinnen wiesen die Vorwürfe stets vehement zurück.
Für Wirbel sorgte nun jüngst, dass «Baba News» in den sozialen Medien das Video eines Rappers geteilt hatten, dessen Song mutmasslich antisemitische Stereotypen bedient. Dass ausgerechnet eine Organisation, die selber Hassrede weiterverbreite, Schulkinder in sogenannten «Anti-Hatespeech-Workshops» unterrichte, rief auch Politikerinnen und Politiker auf den Plan. Sie verlangten vom Gemeinderat Auskunft.
Die Stadt Bern betonte in ihrer Antwort auf die Kleinen Anfragen, dass «Baba News» durch die Medienfreiheit geschützt sei, solange das Magazin sich an den Verfassungs- und Gesetzesrahmen halte.
«Baba Academy» sei dem Stadtberner Schulamt und der Fachstelle für Migrations- und Rassismusfragen schon länger bekannt. Negative Rückmeldungen zu Kursen habe es bisher nicht gegeben.
Vertretungen der städtischen Bildungsdirektion hätten sich nach der Kritik am Teilen des Videos mit den Verantwortlichen der Workshops zu einem Gespräch getroffen. «'Baba News' bedauert angesichts der ausgelösten, wenn auch nicht beabsichtigten Wirkung das Teilen des Rap-Videos und hat dies auf seinen Kanälen entsprechend kommuniziert» heisst es in der Antwort.
Die Bildungsdirektion hält weiter fest, dass die Schulleitungen in Bezug auf die Auswahl der Kursanbietenden frei seien.
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