KulturgüterBerner Gemeinderat muss bei Ruine Grasburg über die Bücher
SDA
2.7.2020 - 18:44
Der Berner Gemeinderat muss bei der geplanten Sanierung und Entwicklung der Ruine Grasburg in Schwarzenburg über die Bücher. Der Stadtrat hat die Vorlage am Donnerstag mit 42 zu 25 Stimmen zurückgewiesen.
Zur Diskussion stand ein Kredit von knapp zwei Millionen Franken. Für die Ratsmehrheit ist das angesichts der knappen Stadtfinanzen ein sehr hoher Betrag. Sie wünscht sich deshalb eine Vorlage, welche die Sanierung und die Entwicklung der Ruine inhaltlich und finanztechnisch trennt.
Die Stadt solle sich finanziell nur am Sanierungsteil beteiligen. Eine allfällige Entwicklung solle man durch Dritte finanzieren oder gänzlich fallen lassen.
Die Ruine Grasburg gehört seit 1894 der Stadt Bern und ist die grösste Burgruine im Kanton Bern. Durch Witterungseinflüsse und Felsabbrüche ist die Burg stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
An sämtlichen Burgmauern müssen Mauersteine repariert oder ersetzt werden. Weiter muss der Fels, auf dem die Grasburg thront, stellenweise stabilisiert werden.
Der Gemeinderat wollte die Ruine als Ausflugsziel aufwerten und schlug deshalb auch Entwicklungsmassnahmen vor. So wollte er eine neue Brücke als Hauptzugang errichten. Die Entwicklung einer Burgruine sei keine Staatsaufgabe, kritisierten die Grünliberalen und fanden mit ihrem Rückweisungsantrag eine Mehrheit.
Laut Stadtpräsident Alec von Graffenried (GLP) wird für die reine Sanierung ein Bruttokredit von gut 900'000 Franken gesprochen werden müssen. Gibt es Subventionen aus dem Lotteriefonds und vom Bund, könnten die Kosten für die Stadt etwas gesenkt werden.
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