Ein Lebensmittelkontrolleur an der Arbeit: in rund zwei Prozent der kontrollierten Betriebe stiessen die Kontrolleure auf grössere Mängel. (Archivbild)
Tätowierfarben sind nicht immer gesund. Das Kantonale Labor hat zwei von drei Proben beanstandet.
Ein totes Exemplar einer Asiatischen Tigermuecke. Die invasive Mückenart ist nun offenbar auch in Bern heimisch geworden.
Berner Lebensmittelkontrolle zeigt über 150 Betriebe an - Gallery
Ein Lebensmittelkontrolleur an der Arbeit: in rund zwei Prozent der kontrollierten Betriebe stiessen die Kontrolleure auf grössere Mängel. (Archivbild)
Tätowierfarben sind nicht immer gesund. Das Kantonale Labor hat zwei von drei Proben beanstandet.
Ein totes Exemplar einer Asiatischen Tigermuecke. Die invasive Mückenart ist nun offenbar auch in Bern heimisch geworden.
Das Kantonale Laboratorium hat im vergangenen Jahr rund 5800 Lebensmittelbetriebe unter die Lupe genommen. Bei rund zwei Prozent der Betriebe stellten die Kontrolleure grössere Mängel fest.
Diese können für die Betriebe Konsequenzen haben bis hin zu Betriebsschliessungen und Strafanzeigen. Im vergangenen Jahr wurden 154 Betriebe angezeigt, wie die Berner Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion am Mittwoch mitteilte.
Am häufigsten stiessen die Kontrolleurinnen und Kontrolleure auf Mängel bei der Selbstkontrolle, bei der Hygiene sowie auf fehlende Kennzeichnungen und zu hohe Lagertemperaturen für vorgekochte Speisen.
In gewerblichen Produktionsbetrieben wurden 2100 Proben von leicht verderblichen Lebensmitteln wie Schlagrahm, Patisserie, belegte Brötchen oder Aufschnitt genommen. 30 Prozent mussten wegen unhygienischer Behandlung, nicht ausreichender Kühlung oder unsachgemässser Lagerung beanstandet werden.
Nicht nur Lebensmittel
Das Kantonale Laboratorium kontrolliert aber nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser, sondern auch eine Vielzahl anderer Produkte. Dazu gehören auch Tätowierfarben und Farben für Permanent-Make-up. Zwei von drei Proben waren laut Mitteilung «nicht in Ordnung».
Viele Proben waren mehrfach mangelhaft. Sie enthielten insbesondere nicht zugelassene Konservierungsmittel und Farbstoffe. Alle Proben aus Europa entsprachen den gesetzlichen Anforderungen, während 17 von 20 Proben aus den USA nicht den hiesigen Vorgaben entsprachen.
Tigermücken in Bern heimisch
Auch die asiatische Tigermücke beschäftigte das Kantonale Laboratorium im vergangenen Jahr. Diese invasive Mückenart ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. 2019 wurden in Bern vereinzelte Exemplare gesichtet. 2020 zeigte sich bei einer Begehung in einem Berner Quartier, dass die Mücke offenbar ansässig geworden ist.
Die Quartierbewohnerinnen und -bewohner wurden instruiert, wie sie Brutstätten von Tigermücken verhindern können. Das Kantonale Labor ist in Kontakt mit der Stadt Bern und diskutiert das weitere Vorgehen.
Tigermücken können das Dengue-, Chikungunya- und das Zika-Virus sowie weitere Krankheitserreger übertragen. Diese Stechmückenart wird in der Schweiz durch den Bund und die Kantone überwacht und bekämpft.
Coronapandemie prägt den Alltag
Das Coronavirus und die Massnahmen zu seiner Bekämpfung haben auch das Arbeitsjahr der Lebensmittelkontrolleure geprägt. Die Zahl der Kontrollen in Lebensmittelbetrieben (Restaurants, Käsereien, Metzgereien, Bäckereien, Trinkwasserversorgungen und Landwirtschaftsbetriebe) lag mit gut 5800 leicht unter dem Vorjahr.
Homeoffice ist auch für das Kantonale Laboratorium ein Thema: «Die Mitarbeitenden analysieren Proben von zu Hause aus. Sie steuern die Geräte aus der Ferne und führen zum Beispiel Trinkwasseranalysen durch», wie Kantonschemiker Otmar Deflorin in der Mitteilung zitiert wird.