Hochwasser am Bieler Hafen.
Der Hagneck-Kanal bei der Einmündung in den Bielersee.
Die Hochwassersperren im Berner Marzli.
Wasser im Altenberg-Quartier am Aareufer.
Berner Seen dürften in der Nacht auf Samstag Maximalpegel erreichen - Gallery
Hochwasser am Bieler Hafen.
Der Hagneck-Kanal bei der Einmündung in den Bielersee.
Die Hochwassersperren im Berner Marzli.
Wasser im Altenberg-Quartier am Aareufer.
Die Berner Behörden gehen davon aus, dass die Pegel von Brienzer, Thuner- und Bielersee in der Nacht auf Samstag ihren maximalen Stand erreichen. Die Bevölkerung, Ferienreisende und Ausflügler werden gebeten, sich nicht an die Seen und Flüsse zu begeben.
Derzeit seien viele Wege am Rande von Gewässern unterspült, und deren Begehung sei mit vielen Risiken verbunden, teilte der Kanton Bern am Freitag mit. Vor allem am Bielersee waren die Schaulustigen für die Einsatzkräfte ein «grosses Problem», weil sie Abschrankungen missachteten und den Zugang zu den Einsatzgebieten mit Fahrzeugen blockierten.
Seit Montag wurden im Kanton Bern insgesamt 8000 Unwetter-Alarmierungen verzeichnet. Im ganzen Kanton stehen über 100 Feuerwehren im Einsatz, was 70 Prozent aller Feuerwehren entspricht. Am Freitagnachmittag waren rund 250 Feuerwehrleute und über 150 Zivilschützer aktiv.
Zu Überschwemmungen kam es vor allem rund um den Bieler- und Thunersee, deren Pegel 40 bis 50 Zentimeter über der Hochwassergrenze liegen. Der Wasserstand des Brienzersees lag am frühen Freitagabend noch 10 Zentimeter unter der Hochwassergrenze, stieg aber weiterhin leicht an.
Thuner Altersheim evakuiert
In Thun musste ein Altersheim evakuiert werden. Die 16 Bewohnerinnen und Bewohner des Altersheims Provivatis im Seewinkel mussten in Sicherheit gebracht werden, da die Zufahrt zum Gebäude für Rettungskräfte nicht mehr gewährleistet werden konnte. Die Heimbewohnerinnen und -bewohner sind wohlauf. Sie wurden in der Hotelfachschule untergebracht.
Besonders vom Hochwasser gefährdet sind die Quartiere Gwatt und Dürrenast. Von dort gingen etliche Schadensmeldungen ein. Der Strandweg zwischen Seewinkel und Gwatt wurde gesperrt. Das Strandbad musste am Freitagmittag bis auf weiteres schliessen. Der TCS Camping im Gwatt wurde geschlossen.
Der Schaden halte sich insgesamt noch in Grenzen, hielten die Stadt Thun und das Regionale Führungsorgan in einer Lagebeurteilung fest. Erstens habe man die Lehren aus den Hochwassern 1999 und 2005 gezogen und frühzeitig Massnahmen getroffen.
So habe man früh damit begonnen, laufend Schwemmholz aus dem See zu entfernen. Das habe auch dazu geführt, dass die Innenstadt bislang verschont worden sei und das Hochwasser-Schutzsystem mit den rot-weissen Elementen zwar errichtet, aber bislang nicht gebraucht worden sei.
Weiter zeige der Entlastungsstollen Wirkung. Der See-Pegel liege zudem noch deutlich unter den maximalen Pegelständen der vergangenen Hochwasser.
Stromausfälle und Behinderungen
In Nidau am Bielersee ist in zahlreichen Liegenschaften Grundwasser in Kellergeschosse und Tiefgaragen eingedrungen. Da auch Trafostationen der BKW betroffen waren, kam es zu Stromausfällen. Diese können Stunden bis Tage dauern.
In Twann kommt es zu Behinderungen beim Zugsverkehr, dies weil die Bahnunterführung überflutet wurde. Auch vom südlichen Bielerseeufer wurden Überschwemmungen gemeldet. Seit Donnerstag ist die Kantonsstrasse zwischen Lüscherz und Vinelz gesperrt. Bei Stromverteilern, die im Wasser stehen, schaltete die BKW aus Sicherheitsgründen den Strom ab.
Mobile Schutzdämme in der Stadt Bern
In der Stadt Bern, wo die Aare am Freitagmittag die höchste Gefahrenstufe erreichte, überwacht die Feuerwehr die mobilen Hochwasserschutzsperren in den gefährdeten Quartieren Matte, Marzili und Dählhölzli.
Die Behörden gehen von einem Abflussvolumen der Aare von rund 560 Kubikmetern pro Sekunde aus, sofern es nicht zu heftigen Schauern über den Zuflüssen unterhalb von Thun kommt – so zum Beispiel in der Zulg oder der Gürbe.