Die Untere Berner Altstadt soll von ruhendem und rollendem Verkehr entlastet werden. Zum einen sollen Autos der Anwohner ins Rathausparking verschwinden, zum anderen soll der Güterumschlag vereinfacht werden.
Der Stadtrat hat sich am Donnerstag hinter das neue Verkehrsregime gestellt, auf das sich Stadt, Leiste und Wirtschaftsverbände verständigt hatten. Mit 64 zu 8 Stimmen gab sprach er einen Realisierungskredit von 578'000 Franken für die Umsetzung der Massnahmen. Ziel des gesamten Pakets ist es, die Untere Altstadt attraktiver zu machen.
Die komplizierten Parkier-Regeln fürs Gewerbe sollen durch ein einfaches System abgelöst werden. Waren sollen überall dort ein- und ausgeladen werden können, wo kein Halteverbot signalisiert ist und der Verkehr nicht behindert oder gefährdet wird. Das heutige Zufahrtsregime (Fahrverbot mit Zubringerdienst) soll unverändert gelten.
Mit dem neuen Regime sollen der ruhende und der rollende Verkehr in der unteren Altstadt um 50 Prozent reduziert werden. Wird das Ziel verfehlt, sollen weitere Massnahmen getroffen werden. Das beschloss der Stadtrat auf Antrag seiner vorberatenden Kommission.
Zum neuen Verkehrsregime gehört auch, dass die Bewohner der Altstadt ihre Autos künftig im Rathausparking parkieren sollen. Sie können dies zwar im Vorzugstarif für 150 statt 309 Franken pro Monat tun, trotzdem gingen Anwohnende gegen die Neuerung auf die Barrikaden.
Konkret ging es um 146 Ausnahmebewilligungen fürs Parkieren während maximal 48 Stunden, die wegfallen würden. Neu sollen die Anwohnenden maximal 30 Minuten in der Gasse parkieren.
Trotz Vergünstigung im Parking drohten ihnen massive Mehrkosten, machen Anwohnende geltend. Der Stadtrat wird die Entscheide im Rahmen der zweiten Lesung des Gebührenreglements treffen.