WohnungsbauBerner Wohnbaugenossenschaft Meienegg soll erneuert werden
hn, sda
14.10.2024 - 11:11
Die in den 1950-er Jahren erbaute Meienegg-Siedlung im Berner Stöckackerquartier soll erneuert werden. Geplant sind rund 120 zusätzliche Wohnungen. Die Planung geht bis am 12. November in die öffentliche Mitwirkung.
hn, sda
14.10.2024, 11:11
SDA
Die Fambau Genossenschaft will die bestehende Siedlung mit Neubauten und einer Teilsanierung ersetzen. Zwei Gebäude der Siedlung werden für mindestens 25 Jahre erhalten. Der Gemeinderat hat die entsprechende Überbauungsordnung genehmigt.
Grundlage für die Erneuerung der Siedlung bildet das «Generationenprojekt Meie», das aus einem siegreichen Projektwettbewerbsbeitrag weiterentwickelt wurde.
Vier- bis sechsgeschossige Gebäude
In Etappen will die Bauherrschaft einen offenen, durchlässigen Stadtquartierteil schaffen. Dieser soll ein attraktives Wegnetz, klimawirksame Umgebungsgestaltung sowie publikumsorientierte und gemeinschaftliche Erdgeschossnutzungen aufweisen.
Vorgesehen sind mehrheitlich vier- bis sechsgeschossige Gebäude. In der verdichteten Siedlung sollen 330 neue Wohnungen im preisgünstigen Segment zur Kostenmiete entstehen. In den zu erhaltenden Gebäuden befinden sich 56 Wohnungen.
Das Areal soll oberirdisch – abgesehen von Sonderfahrten – autofrei sein. Vorgesehen ist eine Einstellhalle, zulässig sind 157 Parkplätze. Dieser Wert liegt leicht über dem sonst üblichen städtischen Standard.
Damit wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse der vielfach handwerklich tätigen und auf Geschäftsautos angewiesenen Bewohnerschaft weiterhin erfüllt werden.
Schützenswerte Siedlung
Die Siedlung Meienegg ist im Bauinventar der Stadt Bern als erhaltenswert eingestuft. In seiner Interessenabwägung kommt der Gemeinderat zum Schluss, dass insbesondere das als nationales Interesse anerkannte Verdichtungsinteresse dem ebenfalls hoch zu gewichtenden Ortsbild- und Denkmalschutzinteresse entgegensteht.
In Bümpliz-Bethlehem seien keine anderen Standorte ersichtlich, die ähnlich geeignet wären, eine qualitativ hochstehende, nachhaltige und sozialverträgliche Innenverdichtung in vergleichbarem Ausmass zu erreichen, schreibt der Gemeinderat.
Gegen die Neugestaltung hat sich Widerstand gebildet. Die Interessengemeinschaft Stöckacker Nord kämpft nach eigenen Angaben zusammen mit dem Heimatschutz für die Erhaltung «einer der schweizweit ältesten genossenschaftlich organisierten Mehrfamilienhaussiedlungen».
Mit den Abriss würde nicht nur ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung verschwinden, sondern auch preisgünstiger Wohnraum für sozial schwächer gestellte Alleinstehende, Rentnerinnen und Rentner.
Nach der Mitwirkung wird das Stadtparlament über das Vorhaben befinden. Die Stimmberechtigten werden sich voraussichtlich Ende 2026 zur Vorlage äussern können.
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