Polizisten halten Absperrbänder, um Demonstranten vom Bundesplatz fernzuhalten.
Genug von den Corona-Massnahmen: Demonstranten in Bern.
Eine Demonstrantin zweifelt an der offiziellen Darstellung der Coronavirus-Pandemie.
Eine Demonstrantin jongliert Bälle.
Besorgnis und Leichtsinn – Corona teilt Stadt Bern in zwei Welten
Polizisten halten Absperrbänder, um Demonstranten vom Bundesplatz fernzuhalten.
Genug von den Corona-Massnahmen: Demonstranten in Bern.
Eine Demonstrantin zweifelt an der offiziellen Darstellung der Coronavirus-Pandemie.
Eine Demonstrantin jongliert Bälle.
Ein alte Frau schiebt mühsam ihren Rollator vor sich hin, das Gesicht mit Mundschutz und Kopftuch verhüllt. Sie will einfach ansteckungsfrei nach Hause. Am Loeb-Egge umarmen sich zwei junge Frauen, Küsschen links, Küsschen rechts.
Und an der Ecke Bundesplatz/Bärenplatz demonstrieren Hunderte gegen die «Corona-Diktatur». Sie haben genug von Verboten und foutieren sich um alle Hygieneregeln. Die Menschen stehen dicht beieinander, klopfen sich auf die Schulter, flüstern sich etwas zu – alles wirkt ganz selbstverständlich.
Es sind zwei Welten, die an diesem Samstagnachmittag in der Berner Innenstadt aufeinander prallen. Die einen scheinen die Vorgaben des Bundes gewissenhaft umsetzen zu wollen und und blicken irritiert zu den anderen hinüber – zu jenen, die Corona offenbar für ein Hirngespinst halten. Oder jedenfalls für eine masslose Übertreibung.
Welche Welt in Wirklichkeit wie gross ist, weiss niemand so genau. An diesem Samstag im Zentrum von Bern ist die Welt der Sorglosen deutlich grösser.
Bunter Mix
Einer bestimmten Bevölkerungsgruppe lassen sie sich nicht zuordnen. Man sieht schräge Vögel und brav Angezogene, jüngere und ältere Menschen, Frauen, Männer, Kinder. Die Risikogruppe ist nicht zu knapp vertreten. Ganze Familien nehmen an der Kundgebung teil, welche die Behörden eigentlich unterbinden wollten.
Doch die vielen Kinder und älteren Leute bewogen die Polizei dazu, auf einen sogenannten «Mitteleinsatz» zu verzichten: Kein Tränengas also, und keine Gummigeschosse. Dafür langes Zureden, Personalien aufnehmen, Wegweisungen aussprechen. Dazu kommt eine Reihe von Verzeigungen – wie viele, ist (noch) nicht bekannt.
Byebye mit Polonaise
Nach einer guten Stunde beginnt sich die Kundgebung langsam aufzulösen. Die Teilnehmer ziehen unbeschwert von dannen. Ein Zehnergrüppchen von Frauen und Männern verabschiedet sich singend vom Bundesplatz – mit einer Polonaise.
So viele Missachtungen der Corona-Regeln auf so engem Raum sah man lange nicht.
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