Die Berner Kantonspolizei hat wegen des Sturms «Sabine» bis Montag 11:30 Uhr rund 100 Unwettermeldungen erhalten. Im Bereich von Wäldern mussten die Einsatzkräfte Strassen teilweise aus Sicherheitsgründen sperren.
Wie die Polizei am späteren Montagmorgen per Twitter mitteilte, rückten vielerorts Feuerwehren für Aufräumarbeiten aus. Nach wie vor liegen der Kantonspolizei keine Meldungen zu verletzten Personen vor, wie Mediensprecher Dominik Jäggi auf Anfrage sagte.
Die Schadenmeldungen gingen bei der Polizei zuerst vorwiegend aus den Regionen Berner Jura und Seeland ein. Danach kamen sie verstärkt aus dem Raum Mittelland-Emmental-Oberaargau, so der Polizei-Mediensprecher weiter.
Im Moutier fiel schon am Sonntagabend ein Baum auf einen Zug. Wie SBB-Mediensprecher Frédéric Revaz am Montagmorgen auf Anfrage sagte, befanden sich keine Passagiere in den Wagen. Der Baum fiel auf die Führerstandskabine, doch der Lokomotivführer wurde nicht verletzt.
Die Bahnlinie zwischen Moutier und Malleray-Bévilard ist voraussichtlich bis Dienstag gesperrt. An der Unfallstelle muss die Fahrleitung repariert werden. Seit Montagmorgen verkehren Bahnersatzbusse. Betroffen sind Regionalzüge.
Auch der Bahnverkehr zwischen Langenthal und St. Urban Ziegelei musste im Verlauf des Montagmorgens wegen Sturmschäden unterbrochen werden, wie der Bahnverkehrsinformation Railinfo zu entnehmen war. Einige Strassen waren wegen Sturmschäden ebenfalls gesperrt. Das berichtete die Verkehrsinformation des TCS Schweiz.
Betroffen waren etwa die Kantonsstrassen von Biel-Mett in Richtung Safnern und von Lützelflüh nach Arnisäge im Emmental.
Auf dem Thunersee verkehrten keine BLS-Kursschiffe mehr und der Tierpark Dählhölzli Bern rief dazu auf, am Montag auf einen Zoobesuch zu verzichten – der Tierpark befinde sich ja im Dählhölzliwald.
Zu Stromausfällen kam es laut dem Berner Energie- und Infrastrukturunternehmen BKW im Berner Jura und im Berner Oberland. Kurz vor Mittag meldete die BKW per Twitter, es gebe insgesamt 18 Störungen mit 1'160 betroffenen Kunden. Die Monteure arbeiteten daran, die Stromversorgung wiederherzustellen. Auf einem Bild zeigte die BLS umgekippte Strommasten.
Nicht ganz so stark wie «Petra»
An exponierten Stellen des Kantons Bern erreichten Böen am Montagmorgen Geschwindigkeiten von bis zu 159 Kilometern pro Stunde. Diesen Wert registrierte die Messstelle auf dem Bantiger, wie Meteoschweiz meldete. Morgens um 6 Uhr wurde dieses Tempo auf der Anhöhe zwischen Bolligen und Krauchthal gemessen.
Auf dem Chasseral blies es mit bis zu 144 Kilometern pro Stunde, in Koppigen mit 95,4 und in Thun mit bis zu 100,8. Die Windspitzen erreichten folglich nicht ganz jene Werte, für welche Orkan «Petra» Anfang Februar gesorgt hatte. Damals wurden auf dem Napf und auf dem Bantiger bis zu 171 km/h gemessen, in Thun bis zu 129 km/h.
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