Der Bund Schweizer Architekten (BSA) vergibt dieses Jahr seinen BSA-Preis an das Komitee «Westast – so nicht!» aus Biel. Er würdigt damit das städtebauliche Engagement einer Gruppe von Architekten, Ingenieuren und Planern, die ein Gegenprojekt zum offiziellen erarbeiteten.
Wie der BSA in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung schreibt, habe diese Gruppe «die stadtfeindliche offizielle Planung» mit einem «stadtschonenden Gegenprojekt» beantwortet. Das sei eine «exemplarische, schweizerische Milizarbeit». Autobahnplanung sei mehr als reine Verkehrsplanung.
Verliehen wird der Preis an der Generalversammlung vom 15. Juni in Biel. Der BSA vereinigt über 950 Mitglieder in acht Ortsgruppen und Sektionen aller Landesteile. Im vergangenen Jahr ging der BSA-Preis an einen Tessiner Komponisten.
Tunnel statt Anschlüsse
Das Komitee «Westast – so nicht!» präsentierte im November 2017 ein Alternativprojekt mit dem Titel «Westast so besser!» Wichtigster Unterschied zum offiziellen Projekt ist, dass der Alternativvorschlag ohne offene Autobahnanschlüsse auf Gebiet der Stadt Biel auskommt.
Das Alternativprojekt besteht aus einem fünf Kilometer langen Tunnel vom Brüggmoos bis Vingelz/Rusel. Dieser Tunnel würde zweispurig, nicht vierspurig, und an der Oberfläche begleitet von einer zum «Boulevard» ausgebauten Bernstrasse für den Regional- und Lokalverkehr. Auf diese Weise lasse sich eine «Stadtzerstörung» verhindern, sagt das Komitee «Westast – so nicht!»
Der Kanton Bern liess den Alternativvorschlag im vergangenen Jahr prüfen. Resultat: Der Tunnel ist machbar, hat aber aus Sicht des Kantons Bern gewichtige Nachteile. Die Bieler und Nidauer Quartiere würden deutlich schwächer vom Verkehr entlastet als durch das offizielle Projekt, hiess es im August an einer Medienkonferenz in Biel.
Das offizielle Projekt ist derzeit sistiert, damit in der Region ein Dialog zwischen Projektgegnern und -befürwortern stattfinden kann.
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