Der Bundesrat hat den Schutz- und Nutzungsplan für die Wasserkraftnutzung im Gebiet Meiringen-Hasliberg genehmigt. Dort sollen der Alpbach und seine Zuflüsse teilweise stärker genutzt werden. Als Ausgleich wird unter anderem eine Aue aufgewertet.
Die Wasserkraftwerke im Gebiet Meiringen-Hasliberg können jährlich 2,9 Gigawattstunden (GWh) mehr Energie erzeugen, wie aus einer Mitteilung des Bundesamtes für Umwelt vom Mittwoch hervorgeht.
Möglich wird dies durch eine teilweise Unterschreitung der Restwassermenge. Das Gewässerschutzgesetz schreibt vor, dass in Bächen und Flüssen, die zur Stromproduktion genutzt werden, eine Restwassermenge verbleiben muss. Diese erhält die natürlichen Funktionen des Gewässers wie etwa die Speisung des Grundwassers oder die Strukturierung der Landschaft.
Nur in Ausnahmefällen kann eine Unterschreitung der Restwassermengen bewilligt werden. Bedingung dafür sind unter anderem geeignete Ausgleichsmassnahmen.
Konkret geht es um die Wasserkraftnutzung der Alpen Energie Dorfgemeinde Meiringen. Diese möchte seit Jahren ihre Anlagen erneuern und kämpft seit Mitte der 1990er Jahre um eine Konzessionserneuerung. Das Kraftwerk am Meiringer Alpbach steht seit über hundert Jahren.
Der Kanton Bern stellte sich Mitte Januar 2019 hinter den Schutz- und Nutzungsplan, wie aus einem entsprechenden Regierungsratsbeschluss hervorgeht. Vorbehalten blieb die Zustimmung durch den Bundesrat, die nun erfolgt ist.
Als Ausgleichsmassnahmen verzichtet die Alpen Energie Dorfgemeinde Meiringen auf die Nutzung der Wasserkraft im Oberen Alpbach zwischen Mägisalp und Bidmi am Hasliberg. Damit werde eines der letzten unverbauten, längeren Gewässer an der Talflanke zwischen Brienz und Meiringen geschützt, heisst es in der Mitteilung des Bundesamts für Umwelt.
Zudem wird am Hüsenbach wieder ein naturnaher Zustand hergestellt. Dadurch wird die Aue Systenwald deutlich aufgewertet.
Die Alpen Energie Dorfgemeinde Meiringen ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen, das im Haslital Strom produziert und die Gemeinde Meiringen mit sowie das Gebiet Brünigen mit Wasser versorgt. Die Dorfgemeinde beschäftigt 16 Mitarbeitende.
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