Bern Dampfbahn soll im Sommer wieder über den Brünig fahren

kad, sda

3.2.2022 - 16:25

Mit Volldampf über den Brünig: Die nostalgische Dampflokomotive soll Wasser aus einer historischen Zisterne beziehen können. (Archivbild)
Mit Volldampf über den Brünig: Die nostalgische Dampflokomotive soll Wasser aus einer historischen Zisterne beziehen können. (Archivbild)
Keystone

Der Verein Brünig Dampfbahn will im Sommer wieder mit der Dampflokomotive auf der Bergstrecke über den Brünig verkehren. Für den nötigen Dampf sorgen soll Wasser aus einer historischen Zisterne. Um diese auf Vordermann zu bringen, leisten auch die Gemeinden Giswil OW und Hasliberg BE einen finanziellen Beitrag.

kad, sda

Seit dem Brand des Bahndepots des Vereins im Jahr 2013 beim Bahnhof Interlaken Ost waren jene historischen Lokomotiven ausser Gefecht, die mit ihren Zahnrädern die Bergstrecke über den Brünig bezwingen konnten. Für rund 1 Million Franken wurde in der Folge eine über 90-jährige Brünig-Dampflokomotive restauriert.

Ziel sei es, im Sommer wieder Nostalgiefahrten über den Brünig anbieten zu können, sagte Roger Henchoz, Präsident des Vereins Brünig Dampfbahn am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Verein, der sich einst «Ballenberg Dampfbahn» nannte, hat auf dieses Jahr hin seinen Namen geändert.

Zuletzt war die Bahn von Interlaken Ost via Meiringen bis nach Giswil gefahren. Damit die Verbindung über die Brünigstrecke für die Dampflokomotiven wieder möglich wird, müsse auf der Brünigpasshöhe genügend Wasser zur Verfügung stehen. Früher habe man die Loks mit Feuerwehrschläuchen betankt, was wegen des dichteren Fahrplans der Zentralbahn nicht mehr möglich sei, sagte Henchoz.

Zisterne von 1888

Geplant sei darum, die bestehende Wasserzisterne aus dem Eröffnungsjahr der Brünigbahn von 1888 aufzuarbeiten und mit einem aus derselben Epoche stammenden Wasserkran zu ergänzen. Das ganze kostet 82'000 Franken, die Gemeinde Giswil habe dem Verein 2000 Franken zugesichert. Laut Henchoz beteiligt sich auch Hasliberg an den Kosten. Die Finanzierung sei mehr oder weniger gesichert.

Die Zisterne auf der Passhöhe müsse abgedeckt werden, es brauche neue Abdichtungen und Zuleitungen. Mit der Elektrifizierung der Brünigbahn 1941 waren die Dampflokomotiven für den regulären Verkehr entbehrlich geworden.