Auszeichnung Dokumentarfilm «Contradict» erhält den Berner Filmpreis 2020

SDA

16.9.2020 - 11:29

Der Film «Contradict» porträtiert sechs ghanaische Musikerinnen und Musiker und räumt mit Klischees von Afrika auf.
Der Film «Contradict» porträtiert sechs ghanaische Musikerinnen und Musiker und räumt mit Klischees von Afrika auf.
Source: Solothurner Filmtage

Der Dokumentarfilm «Contradict» von Peter Guyer und Thomas Burkhalter erhält den mit 20'000 Franken dotierten Filmpreis des Kantons Bern. Die beiden Filmer haben einen Musikfilm geschaffen, der hilft, sich von gängigen Bildern und Aussagen über Afrika zu lösen.

Porträtiert wird eine neue Generation Musikerinnen und Musiker aus Afrika, die auch die postkolonialen Kämpfe ihrer Eltern und Grosseltern mit neuen Mitteln fortsetzen. Dank neuer Software ist die Produktion von Songs und Videos billig geworden – und sie verbreitet sich rasend schnell übers Internet.

Die jungen Musikerinnen und Musiker fordern eine neue Rolle für Afrika in der Welt, stärken das Selbstbewusstsein der Frauen oder lehren ihre Altersgenossen Selbstakzeptanz. Die Künstler sinnieren über alternative Lebensstile und neue Karrierewege.

Ausgangspunkt des Films sind zwei Freunde, die in den Strassen der ghanaischen Hauptstadt Accra Geld für Amerika sammeln: Ein Jux, politische Provokation oder gar Prophezeiung?

Eingebettet in das Geschehen werden die von sechs ghanaischen Musikerinnen und Musikern extra für den Film geschaffenen Songs und Videos. Produziert wurde der Film von Recycled TV. Premiere feierte er an den Solothurner Filmtagen im Januar.

Schneckentempo

Mit 10'000 Franken zeichnet der Kanton Bern die junge Animationsfilmerin Aline Höchli für ihren Beitrag «Warum Schnecken keine Beine haben» aus. In der Parabel geht es um die langsamen, verträumten Schnecken, die so gar nicht in die hektische Arbeitswelt der Insekten passen. Statt Gewinnmaximierung steht für sie gemächliche Lebensfreude im Vordergrund. Doch das hat böse Folgen.

Tote Tiere

Den Nachwuchsfilmpreis von 5000 Franken erhält der Kurzfilm «Tote Tiere» von Remo Rickenbacher und David Oesch. Ein Aussenseiter steht mit seinem toten Kater verloren bei der Tierkörpersammelstelle. Dort begegnet er einer Tierpräparatorin, die ihm zeigt, dass der Tod des Katers erst der Anfang ist.

«Tote Tiere» setzt sich auf humorvolle Weise mit bedingungsloser Tierliebe, unerfüllten Wünschen und dem Aussenseitertum auseinander. In den Hauptrollen treffen Matto Kämpf, Nolundi Tschudi und Markus Schrag aufeinander.

Vom 20. bis 22. November werden die Berner Filmproduktionen der letzten Monate in elf Berner Kinos und per Online-Streaming zu entdecken sein.

Anerkennungspreis für Jean Cotter

Einen Anerkennungspreis in der Höhe von 10'000 Franken geht an den Maskenbildner Jean Cotter für sein langjähriges Engagement. Seine Lehre als Friseur absolvierte Cotter in Crans-Montana. Später ging er für mehrere Jahre nach Amerika. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz gründete er den Friseursalon «Sisters of Scissors (SOS)«.

Seine Frisierkünste führten ihn schliesslich zum Beruf des Maskenbildners. Er arbeitete für etliche Schweizer TV- und Filmproduktionen. Dazu gehört etwa der Film «Die Herbstzeitlosen».

www.be-movie.ch

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