Schlechte Sicht und das ungeschickte Verhalten der Piloten haben Ende 2015 in Belp dazu geführt, dass der Abflugversuch eines Skywork-Flugzeugs im Gras endete. Das geht aus dem Schlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervor.
Die Sust spricht in dem am Mittwoch publizierten Bericht von einem "schweren Vorfall". Nur knapp sei eine Kollision mit Hindernissen vermieden worden. Die drei Besatzungsmitglieder und die 14 Passagiere der Dornier 328 kamen mit dem Schrecken davon.
Der Flieger sollte am 7. Dezember 2015 kurz nach 18 Uhr vom Flughafen Bern-Belp Richtung Hamburg abheben. Die Maschine rollte bis zum Startplatz, doch beim Abdrehen geriet sie über die Start- und Landebahn hinaus und kam im Gras zum Stillstand.
Die Experten kamen zum Schluss, dass das Flugzeug angesichts des Nebels zu schnell unterwegs war. Die Besatzung habe darauf die Orientierung verloren und die Maschine nicht mehr rechtzeitig abbremsen können.
Lehren aus dem Vorfall sollten sowohl die Flughafenbetreiber als auch die Airline ziehen, heisst es im Bericht. Die Begrenzung der Rollbahn sollte besser erkennbar gemacht werden, und das Rolltempo des Flugzeugs sollte bei schwierigen Sichtbedingungen angepasst werden. Ausserdem seien die Handlungen im Cockpit unter solchen Umständen auf ein absolutes Minimum zu beschränken.
Flug gestrichen
Die Maschine wurde bei dem Zwischenfall nicht beschädigt. Der Flug wurde aber gestrichen, die Passagiere wurden mit Bussen zurück zum Terminal gebracht. Sie mussten die Reise nach Hamburg mit einem anderen Flugzeug oder mit dem Zug antreten.
Skywork war jahrelang als Berner Regionalfluggesellschaft tätig. Die Airline musste ihren Flugbetrieb Ende August 2018 aus finanziellen Gründen einstellen.
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