Der Brand in der Nacht auf Sonntag in einem ehemaligen Gasthof in Zäziwil ist gelegt worden. Die Polizei hat eine tatverdächtige 35-jährige Frau angehalten. Sie ist geständig und wird sich vor der Justiz verantworten müssen.
Die mutmassliche Brandstifterin wurde im Berner Oberland angehalten, wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei am Donnerstag mitteilten.
Bereits zwei Tage zuvor gab es im ehemaligen Traditionsgasthof "Rössli" eine Brandmeldung. Das Feuer blieb jedoch ohne grössere Folgen. Die Polizei prüft nun nach eigenen Angaben einen allfälligen Zusammenhang zum Brand vom Wochenende.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler brach das Feuer am Samstagabend im grossen Saal des ehemaligen Gasthofs aus. Von dort breiteten sich die Flammen auf den ganzen Gebäudekomplex aus. Der Schaden beläuft sich nach neusten Schätzungen auf über eine Million Franken.
Verletzt wurde beim Brand niemand. Der Pächter des ehemaligen Gasthofs vermietete Zimmer an Arbeitsreisende. Beim Ausbruch des Brandes befanden sich 21 Personen im Gebäude. Sie konnten sich rechtzeitig ins Freie retten.
Über 70 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Sie konnten einen Übergriff der Flammen auf angrenzende Gebäude verhindern. Der ehemalige Gasthof brannte hingegen komplett aus.
Der General und die Bundesräte
Das "Rössli" in Zäzwil war weitherum bekannt. Im zweiten Weltkrieg waren Teile des Generalstabs dort einquartiert und General Guisan war gelegentlich in Zäziwil zu Gast. In den 1950-er Jahre weihte Guisan eine Generalstube im "Rössli" ein. In den Jahren danach zog es auch diverse Bundesräte gelegentlich in das Traditionslokal.
Doch in den letzten Jahren ging es mit dem "Rössli" bergab. Seit einiger Zeit ist der Gasthof geschlossen und der Pächter vermietet die Zimmer an Ausländer mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen in der Schweiz. Jüngst gab es aber Pläne, aus dem alten Gasthof ein Wohn- und Geschäftshaus zu machen.
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