PreisgestaltungGäste bestimmen Preis fürs «Kafi» selber – nur wenige kneifen
hn, sda
2.8.2022 - 16:55
Im bernischen Jegenstorf eröffnet am Mittwoch ein Café, in dem die Gäste den Preis fürs «Kafi» oder den Kuchen selber bestimmen können. Die meisten Gäste werden nicht kneifen und einen angemessenen Preis bezahlen. Das zumindest sagt die Psychologie.
hn, sda
02.08.2022, 16:55
SDA
Ein internationales Forscherteam hat 2012 gezeigt, dass nicht nur der Sozialdruck von aussen dazu führt, dass wir einen angemessenen Preis bezahlen, wenn wir ihn selbst festsetzen können. Triebfeder ist auch unser inneres Bestreben, ein positives Selbstbild aufrecht zu erhalten.
In einem ihrer Experimente hatten die Forscher in einem Wiener Restaurant die Gäste in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe, sollte ihren selbstbestimmten Betrag direkt beim Personal bezahlen, die andere sollte den Betrag in einen Umschlag stecken.
Die Forscher staunten nicht schlecht: wer dank des Umschlags anonym bleiben konnte, bezahlte im Schnitt nicht weniger, sondern mehr als die Gäste der anderen Gruppe.
Ein Glas Most nach dem Aufstieg
Partizipative Preissysteme nennt die Wissenschaft es, wenn nicht mehr der Verkäufer, sondern der Käufer den Preis bestimmt. «Pay what you want» (zahle, was Du willst) wird das System landläufig genannt.
Partizipative Preissysteme erleben derzeit einen Aufschwung, doch ganz neu sind sie nicht. Wer ist nicht schon beim Wandern, etwa auf einen «stotzigen» Emmentaler Hügel, an einem Bauernhof vorbeigekommen, bei dem auf einem kleinen Tisch eine Kanne Tee oder Most und Kuchen für hungrige und durstige Wanderer bereitstanden. Daneben ein Kässeli, in dem man nach Gutdünken einen «Batzen» für die Erfrischung einwerfen konnte.
Allein die Tatsache, dass solche Angebote recht häufig sind, zeigt, dass die meisten Gäste wohl nicht kneifen und sehr wohl ihren Obolus entrichten. Nun hält diese Idee auch Einzug in der Gastronomie.
In Jegenstorf wagt das Polesana Café Plus diesen Schritt. Hinter dem Angebot steht Daniel Polesana, ein ausgebildeter Chiropraktor und Massagetherapeut, dem nach eigenen Angaben das soziale Engagement für benachteiligte, beeinträchtigte Menschen wichtig ist.
Um den Gästen den Umgang mit dem noch ungewohnten Preissystem zu erleichtern, hat Polesana Richtpreise zusammengestellt und erläutert auch, wie sich diese zusammensetzen.
Damit setzt Polesana viel Vertrauen in seine Kundschaft. Diese soll sich durchaus Gedanken machen, über den Wert einer Dienstleistung oder einer Ware, die mit viel Herzblut selbst hergestellt wurde, so die Absicht. Das Preismodell ist ein Experiment, wie Polesana schreibt.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit