Bern Hochwasserschutz in Bern soll für 149 Millionen verbessert werden

zc, sda

8.6.2023 - 10:43

Die Aare-Quartiere in der Stadt Bern sollen besser vor Überschwemmungsschäden geschützt werden. Nach zehnjähriger Planung liegt das Bauprojekt vor.

Keystone-SDA, zc, sda

Der Gemeinderat hat den Realisierungskredit von knapp 149 Millionen Franken genehmigt, wie er am Donnerstag mitteilte. Als Nächstes ist der Stadtrat an der Reihe. Das letzte Wort hat im kommenden November das Volk.

An den Gesamtkosten werden sich auch Bund, Kanton sowie Energie Wasser Bern (ewb) als Konzessionärin der Wasserkraftwerke Matte und Felsenau beteiligen, wie der Gemeinderat schreibt. Es handle sich um «namhafte, noch zu definierende Beiträge». Die Nettokosten für die Stadt Bern dürften sich auf 55 bis 75 Millionen Franken belaufen.

Grosse Schäden

Bei Hochwasser sind die Quartiere an der Aare nicht ausreichend vor Überschwemmungen geschützt. Allein die Hochwasser von 1999 und 2005 verursachten in Bern Schäden in der Höhe von rund 90 Millionen Franken.

Zwar wurden seither zahlreiche Schutzmassnahmen umgesetzt. Dazu gehören etwa der Bau des Entlastungsstollens in Thun sowie Massnahmen gegen Schwemmholz. Doch das reicht noch nicht aus.

Den Startschuss für einen umfassenden Hochwasserschutz gaben die Stadtberner Stimmberechtigten 2013, als sie einen Projektierungskredit wuchtig annahmen. Nun liegt das bestellte Bauprojekt vor. Es sieht Schutzmassnahmen vom Gaswerkareal bis zum Altenberg vor.

Ufer erhöhen

Die baulichen Massnahmen sind laut Gemeinderat darauf ausgerichtet, das Ufer entlang der Aare zu erhöhen. Erreicht wird das durch Sitzmauern, Mauerelemente und Geländemodellierungen. Geplant sind auch Vorkehrungen gegen Verstopfungen durch Schwemmholz.

Zusätzliche Abdichtungsmassnahmen sollen verhindern, dass im Hochwasserfall Schäden im Siedlungsgebiet durch einen Anstieg des Grundwasserspiegels entstehen. Zum Projekt gehören zudem Anpassungen an der Siedlungsentwässerung, damit diese auch bei Hochwasser funktioniert.

«Durch den Klimawandel müssen wir mit häufigeren und wohl auch stärkeren Hochwasserereignissen rechnen», sagte Gemeinderat Reto Nause (Mitte) gemäss Communiqué an einem Point de Presse. Die Stadt Bern sei auch deswegen gut beraten, auf die Verlässlichkeit von baulichen Massnahmen zu setzen.