Gemeindefusion Ja-Kampagne für Fusion von Bern und Ostermundigen ist lanciert

razw, sda

19.9.2023 - 10:28

Ein überparteiliches Komitee wirbt für die Fusion von Bern und Ostermundigen.
Ein überparteiliches Komitee wirbt für die Fusion von Bern und Ostermundigen.
Keystone

Ein überparteiliches Komitee hat am Dienstag die Ja-Kampagne in der Stadt Bern zur Fusion der Gemeinden Bern und Ostermundigen lanciert. Vertreterinnen der stadtbernischen SP, GFL, GB, GLP und EVP sowie des Vereins Bern Neu gründen wollen die politische Grenze zwischen den zwei Gemeinden abreissen.

Die Gemeinden sind wirtschaftlich, kulturell und sozial bereits heute miteinander verwachsen, wie die Befürworterinnen der Fusion am Dienstag an einer Medienkonferenz sagten. Mit einem Zusammenschluss würden die Bürgerinnen und Bürger auf der politischen Ebene mehr Mitsprache erhalten, um diesen Raum gestalten zu können.

Mehr Leistungen und mehr Gewicht

Ostermundigerinnen und Ostermundiger sollen von mehr Sozialleistungen profitieren können, wie Meret Schindler, Co-Präsidentin SP Stadt Bern, sagte. Die Leistungen der Stadt Bern würden von Ostermundigen übernommen werden. Weiter würde die Stadt durch die Fusion mehr bezahlbaren Wohnraum erhalten.

Durch das Zusammenlegen von Verwaltung, Infrastruktur und Dienstleistungen könnten die Ressourcen effektiver und effizienter genutzt werden. Dank der Nutzung von Synergien könnten die Angebote für die Bevölkerung ausgebaut werden, hob Irina Straubhaar, Co-Präsidentin der GLP Stadt Bern, hervor.

Die Fusion würde der Hauptstadtregion im Kanton Bern mehr Gewicht geben. Der Wahlkreis Bern hätte Anspruch auf drei zusätzliche Sitze im Grossen Rat. Zudem würde Bern zur viertgrössten Schweizer Stadt avancieren und so auf nationaler Ebene mehr Sichtbarkeit erhalten.

Beide Gemeinden müssen der Fusion zustimmen

Das überparteiliche Komitee zeigte sich zuversichtlich, dass die Berner Stimmbevölkerung ein Ja in die Urne legen werde. Damit die Fusion zustande kommt, braucht es aber auch ein Ja von der Ostermundiger Stimmbevölkerung. Bei einem Nein kommt die Fusion nicht zustande.

Das überparteiliche Komitee sei sich bewusst, dass die Vorlage in Ostermundigen umstrittener ist. Es sei aber nicht die Rolle der politischen Akteuren aus der Stadt Bern, in Ostermundigen für die Fusion zu werben, sagte Bettina Jans-Troxler, Präsidentin der EVP Stadt Bern.

Es gebe aber einen Austausch mit dem Komitee, welches sich in Ostermundigen für ein Ja einsetzt. Dies unterstreicht auch das Bildsujet der zwei Ja-Kampagnen. Beide zeigen das Berner Münster und den Bäretower, der in Ostermundigen steht.

Die Stimmbevölkerung beider Gemeinden entscheidet am 22. Oktober an der Urne.

razw, sda