1. Mai Kämpferische Töne an Berner 1.-Mai-Feiern – Für «ökosozialen Umbau»

SDA

1.5.2019 - 18:09

Markige Worte, Würste und Bier: Berner Gewerkschafter, Linke und Grüne haben am Mittwoch den Tag der Arbeit begangen. Rund ein Dutzend Veranstaltungen standen kantonsweit auf dem Programm.

In Bern nahmen am späten Nachmittag mehrere hundert Menschen den Umzug von der Kramgasse zum Bundeshaus unter die Füsse. Auf dem Bundesplatz ergriffen unter anderen die Nationalrätinnen Flavia Wasserfallen (SP) und Regula Rytz (Grüne) das Wort, ebenso Nationalrat Corrado Pardini (SP).

Dieser sprach die Wahlen im Oktober an: «Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es ein Parlament für die Herausforderungen der 2020er-Jahre wird», sagte er. «Ein Parlament, das die Zerstörung beendet und die soziale Frage wieder ins Zentrum stellt.»

Mit dem ökosozialen Umbau und der Sicherung der Sozialwerke – insbesondere der AHV – habe das Parlament zwei epochale Aufgaben vor sich. Wichtig seien aber auch der Schutz von Arbeitnehmenden über 50 Jahre, der Ausbau des Service public für das digitale Zeitalter und die Gleichstellung, die endlich umgesetzt werden müsse.

Flavia Wasserfallen prangerte die weiterhin bestehenden Lohndifferenzen zwischen Mann und Frau an. Sie nannte das Beispiel eines Vermögensverwalters, der drei- bis viermal so viel verdiene wie eine Kita-Betreuerin. «Das steht in keinem nachvollziehbaren Verhältnis mit der übertragenen Verantwortung.»

Auf Flyern und Transparenten wurde für die Beteiligung am Frauenstreik vom 14. Juni geworben. «Auf – zum – Frauenstreik!» lautete eine Parole, die zuvor am Umzug immer wieder skandiert worden war.

Rytz für «Green New Deal»

Die Grünen-Chefin Regula Rytz stellte die Klimadebatte ins Zentrum ihrer Rede. «Die jungen Menschen fordern nichts weniger als das Recht auf die Zukunft. Damit fordern sie auch die Gewerkschaften heraus.» Denn die Transformation in die postfossile Gesellschaft werde auch die Arbeitswelt verändern.

«Wir brauchen einen Green New Deal, der in erneuerbare Energien, in neue Mobilitäts- und Gebäudetechnologie investiert», sagte Rytz. Anstatt Tausende Tonnen Billigmaterial aus den Elendsfabriken des Südens ins Land zu karren, brauche die Schweiz endlich die Kreislaufwirtschaft.

1.-Mai-Veranstaltungen gab es am Mittwoch auch in Thun, Biel, Burgdorf, Langenthal, Lengnau, Münchenbuchsee, Oberbipp, Roggwil und in Interlaken. Dort wurde am Abend der Freiburger Ständerat Christian Levrat, Präsident der SP Schweiz, erwartet.

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