Grosser Rat – BE Kanton Bern will Förderung der Kreislaufwirtschaft prüfen

hn, sda

8.9.2022 - 10:56

Reparieren statt wegwerfen: der bernische Grosse Rat will prüfen, wie der Kanton die Kreislaufwirtschaft stärken kann. (Symbolbild)
Reparieren statt wegwerfen: der bernische Grosse Rat will prüfen, wie der Kanton die Kreislaufwirtschaft stärken kann. (Symbolbild)
Keystone

Der Kanton Bern will prüfen, wie er günstige Rahmenbedingungen und Anreize zur Förderung der Kreislaufwirtschaft schaffen kann. Der Grosse Rat hat am Donnerstag einen entsprechenden Vorstoss als Postulat überwiesen.

Keystone-SDA, hn, sda

Durch die Übernutzung von Ressourcen steige das Risiko negativer Auswirkungen auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit und das Wirtschaftssystem, betonte Vorstösserin Dominique Bühler (Grüne).

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft könnte dem entgegenwirken, indem der Material- und Energieeinsatz entlang der ganzen Versorgungs- und Wertschöpfungskette minimiert werde. Abfälle würden vermieden und Güter und Wertstoffe im Kreislauf verbleiben.

«Wenn nicht jetzt, wann dann?», betonte GLP-Grossrat Martin Egger angesichts von explodierenden Energie- und Rohstoffkosten, Wasserknappheit und einem hohen C02-Ausstoss. Es brauche neue Geschäftsmodelle, mit denen Ressourcen immer wieder genutzt werden können. Die nächste Generation werde dankbar sein dafür.

Unterstützung für den Vorstoss in Form eines unverbindlichen Prüfungsauftrags gab es auch von SP, Grünen, Mitte und EVP. SVP und FDP hielten dagegen.

Der Regierungsrat verwies auf Anstrengungen auf Bundesebene zur Revision des Umweltschutzgesetzes. Bern solle zuerst abwarten, was der Bund vorgebe und dann allenfalls noch zusätzliche Massnahmen prüfen. Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) betonte auch, dass der Kanton bereits tätig sei und Massnahmen und Projekte unterstütze.

Die einzelnen Punkte des Vorstosses wurden in der Form eines unverbindlichen Postulats überwiesen. Die Gegner verlangten noch, die einzelnen Punkte des Vorstosses seien als bereits erledigt abzuschreiben, drangen damit aber nicht durch.