Coronavirus – Bern Kleider, Schuhe, Kaffeeklatsch: Thuner finden sich im Alltag ein

SDA

11.5.2020 - 11:08

Verführerisch glänzend, schokoladenschwer oder himbeerfarbig locken Torten, Patisserien und Pralinen in der Vitrine: Thuns bekanntestes Tea-Room ist seit Montag wieder im Geschäft. Bereits um zehn Uhr waren die Thunerinnen und Thuner nach einem Innenstadtbummel in der Confiserie am «Käfele».

Die meisten Gäste nahmen die Aussensitzplätze im Bälliz in Beschlag. Aber auch im Innern sassen bereits kurz nach zehn Uhr Kaffekränzchen zusammen. Möglich ist dies allerdings nur im kleinen Kreis, denn viele Tischchen sind mit Sperrband überklebt, dessen rot-weisse Markierung sich bissig gegen das lindengrüne Interieur behauptet. Denn auch hier gilt: Abstand halten.

Manch eine und manch einer mag sich darüber mit einem Törtchen, Mousse oder Baiser hinweggetröstet haben.

Reges Treiben

In der Thuner Innenstadt herrschte für einen Montagmorgen ungewöhnlich viel Leben. Zahlreiche Mütter waren mit ihren Kindern unterwegs. Vor einem Schuhgeschäft warteten gleich drei Familien auf Einlass, denn der Nachwuchs war den Winterschuhen nun definitiv entwachsen.

Auch Kleiderläden konnten wieder erste Kunden verzeichnen. Zwar herrschte nirgends Grossandrang, aber den Thunerinnen und Thunern war anzumerken, dass sie das «Lädele» vermisst hatten.

Gewöhnen muss man sich an die zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen in den Geschäften. Überall gibt es Systeme, um die Kunden zu zählen und an fast jedem Ladeneingang steht Personal oder ein Security-Mitarbeiter, um die Kunden zu erfassen und auf die Hygiene- und Abstandsregeln aufmerksam zu machen. Manch ein Geschäftsleiter hatte am Morgen seine liebe Mühe, eine widerspenstige elektronische Kundenzählanlage zum Funktionieren zu bringen.

Die Fussböden der Geschäfte sind teilweise übersät mit Abstandsmarkierungen und Gehrichtungspfeilen. Ein- und Ausgänge sind getrennt, was da und dort noch zu etwas «Suchverkehr» der Kunden in den Läden führt.

Doch trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, so etwas wie Normalität ist seit Montag wieder in der Thuner Innenstadt eingekehrt. Bis allerdings wieder diskret perlenkettenklickernde ältere Damen das Tea-Room beehren, an ihrem Tee mit Assugrin nippen und sich ein Stückchen «Schwarzwälder» bestellen, dürfte es noch einige Zeit dauern. Erst dann wird in Thuns bekanntester Confiserie wieder Alltag sein.

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