Museen Kunstmuseum Bern plant Neubau samt Architekturwettbewerb

SDA

17.5.2018 - 15:49

Für die Erweiterung des Kunstmuseums Bern liegen neue Pläne auf dem Tisch. Der Erweiterungsbau aus den 1980er-Jahren soll durch einen Neubau ersetzt werden. Auf eine aufwändige Sanierung wird deshalb definitiv verzichtet.

Dies hat eine Machbarkeitsstudie ergeben, wie die Dachstiftung KMB-ZPK am Donnerstag mitteilte. Zur Debatte stehe auch der Einbezug freiwerdender Flächen im benachbarten Polizeigebäude am Waisenhausplatz.

Damit nimmt die schier unendliche Geschichte um die Ausbaupläne des Kunstmuseums eine neue Wende. Letzten Herbst hatte Kunstmäzen Hansjörg Wyss einen Spende von 20 Millionen Franken zugesichert, sofern das vor Jahren gescheiterte Projekt "_angebaut" wieder aus der Schublade geholt wird.

In der Folge fanden Gespräche zwischen Museum, Stadt und Kanton Bern statt. Daran beteiligte sich laut Mitteilung auch Mäzen Wyss. Die Machbarkeitsstudie sollte die Realisierung des Projektes "_angebaut" sowie alternative Erweiterungsoptionen prüfen.

Mit seinem Angebot habe Wyss ermöglicht, "die Perspektive zu öffnen und grossräumiger zu denken, als dies bisher möglich war", sagte Stiftungspräsident Jürg Bucher gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF.

Jetzt liege ein "grösserer Wurf" vor, der auch städtebaulich sehr interessant sein, sagte Bucher weiter. Damit könne die Hodlerstrasse samt dem angrenzenden Waisenhausplatz zu einem "Kulturboulevard" aufgewertet werden.

Wieviel Mäzen Wyss tatsächlich in ein neues Projekt investieren will, ist laut Bucher noch offen. Dazu habe sich Wyss nicht geäussert, "doch steht er der Entwicklung sehr positiv gegenüber."

Architekten und Ingenieure erfreut

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen nun die Basis bilden für einen "noch zu definierenden öffentlichen Architekturwettbewerb für einen Neubau", heisst es dazu in der Medienmitteilung.

Der Bund Schweizer Architekten (BSA) und die Sektion Bern des Ingenieur- und Architektenvereins (sia) lobten in einer Stellungnahme den "wertvollen und positiven Prozess", der durch das Zusammenwirken von Kanton, Stadt, Dachstiftung und Expertengruppe in Gang gekommen sei.

Die Machbarkeitsstudie sei eine wertvolle Grundlage für den nun durchzuführenden anonymen, selektiven Architekturwettbewerb, teilten die beiden Verbände mit.

Rückzug wegen drohendem Rechtsstreit

Im September 2017 hatte das Kunstmuseum ein 40 Millionen Franken schweres Projekt für die bauliche Erweiterung des Museums zurückgezogen. Es zog damit die Konsequenzen aus einem drohenden Rechtsstreit.

Weil das Haus den Architekturvertrag freihändig vergeben hatte, zog es den Unmut von 32 Architekturbüros auf sich, die eine Beschwerde bei der kantonalen Erziehungsdirektion einreichten. Als öffentlich subventionierte Institution müsse das Kunstmuseum für ein Bauvorhaben dieser Grössenordnung die Architekturleistungen öffentlich ausschreiben.

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