Schnee Lawinen, Erdrutsche und vollgelaufene Keller im Bernbiet

SDA

22.1.2018 - 18:29

Die anhaltenden Schnee- und Regenfälle haben im Kanton Bern mancherorts zu prekären Situationen geführt. Die Lawinengefahr im Oberland ist gross, diverse Strassen mussten gesperrt und erste Häuser evakuiert werden. Im Saanenland kamen zwei Skitourenfahrer ums Leben.

Die beiden Schweizer starteten am Samstag von Turbach in der Gemeinde Saanen aus. Als sie am Abend nicht von der Tour zurückkehrten, wurden sie als vermisst gemeldet.

Am Sonntag fanden Suchtrupps die beiden Tourengänger leblos bei der Seechäle oberhalb von St. Stephan. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die beiden Schweizer in ein Schneebrett geraten.

Lawinengefahr

Die starken Schneefälle haben im Berner Oberland mancherorts zu gesperrten Strassen und Bahnen geführt. Der Autoverlad am Lötschberg und der Regionalverkehr Kandersteg-Ausserberg bleibt nach Angaben der BLS bis Dienstagabend eingestellt.

Der Bund gab für Teile des Berner Oberlandes die höchste Lawinengefahrenstufe aus, für den Rest galt die zweithöchste Stufe. In Oberried am Brienzersee ging eine Lawine über die Strasse. Die rechtsufrige Brienzerseestrasse musste gesperrt werden.

Im Stigelschwand bei Adelboden musste eine Handvoll Häuser wegen drohender Lawinengefahr evakuiert werden, wie Ramona Mock von der Berner Kantonspolizei am Montag auf Anfrage sagte. Zahlreiche Bergbahnen und Skilifte im Oberland hatten am Montag in höheren Lagen ihren Betrieb eingestellt.

Eingeschneite Politiker

Selbst der Politbetrieb im Kanton Bern bekam die Folgen der Schneefälle zu spüren. Mehr als 20 Mitglieder des Grünen Bündnis' hatten sich im Lötschental (VS) getroffen und wurden dort eingeschneit. Die beiden Grossratsmitglieder Nathalie Imboden und Hasim Sancar verpassten damit den Auftakt der Grossratssession.

Die Grünen trugen die Unbillen der Witterung mit Fassung. Es fehle ihnen im Lötschental an nichts, versicherte Imboden. "Weisswein und Fondue sind vorhanden. Und unglaublich viel Schnee."

Wasser im Unterland

Während es in der Höhe schneite, regnete es im Unterland. Mancherorts kam es zu Erdrutschen und Murgängen, diverse Strassen mussten vorübergehend gesperrt werden.

Ein Erdrutsch ging auch im Lauterbrunnental nieder und verschüttete die Bahnverbindung nach Wengen. Der autofreie Wintersportort war bis am Nachmittag abgeschnitten. Dann war die Strecke für die Züge wieder frei.

Am frühen Montagabend waren noch die Hauptstrasse zwischen Sumiswald und Lützelflüh sowie die Hauptstrasse in der Region Wimmis zwischen Brodhüsi und Reutigen verschüttet.

Der anhaltende Regen bis hoch hinauf liess auch die Pegel der Gewässer im Kanton Bern ansteigen. Hochwasser führten insbesondere kleinere Bäche. Die Pegel der grossen Seen stiegen ebenfalls, bewegten sich am Montagabend aber noch deutlich unter der Hochwassergrenze.

Hochwasser herrschte indessen in machen Kellern und Garagen. Bei der Polizei gingen am Montag an die 115 Meldungen ein. Diese betrafen nebst vollgelaufenen Kellern auch umgestürzte Bäume oder über die Ufer getretene Bäche. Personen kamen nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei keine zu Schaden.

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