Der Thuner Solartechnikkonzern Meyer Burger reorganisiert das Geschäft in Asien. Die Standorte in Taiwan, Korea und Malaysia werden aufgehoben. Verbunden ist die Restrukturierung mit einem Stellenabbau sowie mit Sonderkosten und einer Wertberichtigung.
Keystone-SDA
26.07.2021, 08:37
SDA
Im Rahmen der Transformation zum Hersteller von Solarmodulen reduziere sich erwartungsgemäss die Nachfrage für das Servicegeschäft für Bestandskunden von Produktions-Equipment, teilte Meyer Burger am Montag mit. Deshalb werde man sich in Asien künftig auf die Standorte Shanghai und Singapur konzentrieren.
Die bisherigen Standorte in Taiwan, Korea und Malaysia werden aufgegeben, und der Standort in Shanghai wird verkleinert. Betroffen von dieser Restrukturierung sind insgesamt rund 70 Mitarbeitende. Deren Arbeitsverhältnisse sollen «sozial verantwortlich und entsprechend der vor Ort bestehenden Vereinbarungen» aufgelöst werden. Die Serviceleistungen für bestehende Kunden ausserhalb Asiens werden weiterhin aus den europäischen und US-amerikanischen Standorten von Meyer Burger erbracht.
Meyer Burger rechnet mit Restrukturierungskosten von rund 3,5 Millionen Franken und Wertberichtungen in der Höhe von 1,1 Millionen Franken. Die Restrukturierung soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.
Getrennte Wege
Getrennte Wege gehen dürften künftig die Meyer-Burger-Gruppe und ihr britischer Partner Oxford Photovoltaics. Vergangenen Freitag kündigten die Briten überraschend die Beendigung des mit Meyer Burger zur Herstellung von den in der Solarstromproduktion als effizient geltenden Perowskit-Tandemzellen eingegangenen Vertrags an. Die Thuner prüfen nun rechtliche Schritte.
Die Briten führten für diesen Schritt strategische Gründe an. Im März 2019 hatten Meyer Burger und Oxford PV eine Partnerschaft zur gemeinsamen Massenproduktion von Perowskit-Tandemzellen sowie dazu notwendiger neuartiger Perowskit-Produktionsmaschinen unterzeichnet. Meyer Burger hat sich darüber hinaus mit knapp einem Fünftel an Oxford PV beteiligt.
Die Perowskit-Technologie werde erst in einigen Jahren die für eine wettbewerbsfähige Massenfertigung Produktionsreife erlangen, schreibt Meyer Burger weiter. Und sie bleibe auch nach dem Ende der Kooperation mit Oxford PV ein fester Bestandteil in den Plänen von Meyer Burger.
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