Das Thuner Strandbad feiert sein 100-jähriges Bestehen. Frisch renoviert, nimmt es die nächsten 100 Jahre in Angriff.
Der sanierte Haupttrakt aus den 1930-er Jahren.
Von den grosszügigen Liegewiesen geht der Blick über den See in die Berner Alpen.
Chef-Badmeister Jean-Pierre von Gunten, rotes Shirt, hat an heissen Sommertagen viel zu tun.
Die Mädchen wirds beeindrucken: im Sommer ist der Sprung von Thuner Brücken in die Aare eine beliebte Mutprobe.
Postkartenidylle: Thuner Strandbad feiert 100-jähriges Bestehen - Gallery
Das Thuner Strandbad feiert sein 100-jähriges Bestehen. Frisch renoviert, nimmt es die nächsten 100 Jahre in Angriff.
Der sanierte Haupttrakt aus den 1930-er Jahren.
Von den grosszügigen Liegewiesen geht der Blick über den See in die Berner Alpen.
Chef-Badmeister Jean-Pierre von Gunten, rotes Shirt, hat an heissen Sommertagen viel zu tun.
Die Mädchen wirds beeindrucken: im Sommer ist der Sprung von Thuner Brücken in die Aare eine beliebte Mutprobe.
Das schönste Strandbad der Welt ist jenes in Thun. Davon sind die Thunerinnen und Thuner überzeugt – seit mittlerweile 100 Jahren.
Ob der Thuner «Strämu» nun tatsächlich der Allerschönste überhaupt ist, darüber liesse sich wohl trefflich streiten. Tatsache ist aber, dass die Bevölkerung ihr Strandbad liebt und stolz auf ihren «Strämu» ist.
Von der grossen, grünen Liegewiese wandert der Blick an heissen Sommertagen hinaus auf den Thunersee, wo die Segelschiffchen schaukeln und weiter zu den Voralpen und den schneebedeckten Gipfeln von Eiger, Mönch, Jungfrau und Blümlisalp. Eine Postkartenidylle.
Land am See erworben
Und auch die Badeanlagen selber sind seit einer Generalüberholung von 2017 bis 2020 wieder adrett. Eröffnet wurde die damalige «Seebadeanstalt Dürrenast» Im Jahr 1922. Den Bau erst möglich machte die Eingemeindung der Nachbargemeinde Strättligen. Die Burgergemeinde Strättligen verkaufte den Thunern den ganzen Uferstreifen zwischen der Lachen und dem Bonstettengut.
In den 1930-er Jahren wurde der heute noch erhaltene Haupttrakt gebaut. Wie damals beinhaltet er auch heute noch den Kassenraum, Umkleidekabinen und ein Restaurant. Seit 2014 ist die Anlage denkmalgeschützt.
Wurde zunächst ausschliesslich im See gebadet, entstanden in den 1960er-Jahren ein 50-Meter-Schwimmbecken, ein Lehrschwimmbecken und ein Becken mit Sprungturm. Auch eine kleine Betontribüne beim 50-Meter-Becken entstand mit den Jahren, von den Thunern etwas despektierlich «Affenfelsen» genannt. Diese verschwand aber mit der neusten Renovierung wieder.
Heute zählt das Thuner Strandbad pro Saison rund 400'000 Eintritte. An schulfreien, heissen Sommertagen ist der Andrang gross, dann reiht sich auf der grossen Liegewiese Badetuch an Badetuch.
Im vergangenen Winter stand das Strandbadgelände erstmals den Spaziergängerinnen und Spaziergängern offen. Ein Angebot, das viele nicht mehr missen möchten. Eine Ausstellung mit zeitgenössischen Kunstwerken stiess auf regen Anklang. Am 7. Mai steigt das Fest zum 100-Jahr-Jubiläum des Thuner Strandbads.
Kleine Schwester an der Aare
Mit dem Aarebad im Schwäbis verfügt die Stadt Thun über eine zweite Freiluftbadi. Anders als der weit auslandende Strämu am Seeufer ist der «Schwäber» eine kleine Flussbadi mitten im Stadtzentrum. Auch sie hat historischen Charme und wurde in den vergangenen Jahren renoviert.
Früher galt der «Schwäber» als Arbeiterbad – wohl auch wegen der nahen Fabriken am anderen Aareufer. Im Strandbad hingegen plantschten die «Mehrbesseren». Aber das sind längst vergangene Zeiten.
Im Sommer gilt es als beliebte Mutprobe, von Aarebrücken aus in den Fluss zu springen und sich bis ins Schwäbis-Bad treiben zu lassen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, das nur von ein paar wenigen Stellen aus überhaupt möglich ist.