Prämien 2024Prämien steigen im Kanton Bern stark, aber unterdurchschnittlich
razw, sda
26.9.2023 - 14:04
Im Schnitt kostet die mittlere monatliche Prämie der Krankenpflegeversicherung im Kanton Bern im Jahr 2024 8,3 Prozent mehr als im laufenden Jahr. Dieser Anstieg liegt leicht unter dem schweizerischen durchschnittlichen Anstieg von 8,7 Prozent.
Keystone-SDA, razw, sda
26.09.2023, 14:04
26.09.2023, 18:30
SDA
Die durchschnittliche monatliche Prämie kostet im Kanton Bern ab 2024 367 Franken, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Das sind 28.20 Franken mehr pro Monat. Diese Prämie liege weiterhin über die schweizweite Durchschnittsprämie von 359.50 Franken.
Dass es zu einem hohen Anstieg kommen wird, war aufgrund der Vorinformationen zu erwarten, wie Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Für den Kanton Bern erwartete der Krankenversichererverband Santésuisse einen Anstieg von bis zu 10,5 Prozent.
Anstieg bei jungen Erwachsenen am deutlichsten
Die Erwachsenen (ab 26 Jahre) im Kanton Bern bezahlen im Schnitt nächstes Jahr eine Prämie von 434.30 Franken pro Monat, wie das BAG weiter schrieb. Dies entspricht einem Anstieg von 8,4 Prozent im Vorjahresvergleich.
Bei den jungen Erwachsenen (19 bis 25 Jahre) betrage der Prämienanstieg 9,7 Prozent und die durchschnittliche Prämie koste 295,60 Franken. Den tiefsten Prämienanstieg verzeichnen laut BAG die Kinder (bis 18 Jahre) im Kanton Bern. Ihre Prämie steige um 6,7 Prozent und koste im Jahr 2024 im Schnitt 110,60 Franken.
Die hohen Anstiege würden erneut zeigen, dass das Schweizer Gesundheitssystem dringend erneuert werden müsse, schrieb Giebel. Der Kanton Bern sei bereits sehr aktiv, um Verbesserungen herbeizuführen, beispielsweise mit der Réseau de l'Arc im Berner Jura.
Integriertes Modell ist bis zu 20 Prozent billiger
Réseau de l'Arc ist eine Gesundheitsorganisation vom Kanton Bern, der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network und dem Versicherer Visana. Es verfolgt ein Modell der integrierten Versorgung. Ein Novum in der Schweizer Versicherungslandschaft.
Das Modell setze den Fokus auf die Prävention bei den Versicherten, ist der Webseite des Réseau de l'Arc zu entnehmen. Die Versicherten würden durch einen Hausarzt oder einer Hausärztin eng betreut werden. Die integrierte Versorgung setze auch Anreize, nur notwendige und sinnvolle Behandlungen durchzuführen und Doppelbehandlungen zu vermeiden.
Der Versicherer Visana bietet den Einwohnerinnen und Einwohner des Jurabogens in den Kantonen Bern, Jura und Neuenburg das neuartige Versicherungsmodell ab dem 1. Januar 2024 an. Die Prämie dafür ist je nach Prämienregion und Franchise 13 bis 20 Prozent billiger als die Standartprämie der Visana, wie Josko Pekas, Mediensprecher der Visana, auf Anfrage sagte.
Höhere Kosten führen zu höheren Prämien
Für den Prämienanstieg 2024 macht das BAG die steigenden Kosten verantwortlich. So hätten mehr Arztbesuche, mehr Spitalleistungen, mehr und teurere Medikamente die Kosten in die Höhe getrieben.
Die Höhe der Prämien hänge von verschiedenen Kriterien ab. So sind gemäss Communiqué das Alter, der Wohnort, die gewählte Franchise, das gewählte Modell und der Ein- oder Ausschluss der Unfalldeckung ausschlaggebend. Insgesamt gebe es in der gesamten Schweiz 245'000 verschiedene Prämien.
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