Wahlen Simone Tschopp wird neue Thuner Regierungsstatthalterin

zc, sda

15.6.2021 - 16:09

Simone Tschopp dürfte in stiller Wahl zur Thuner Regierungsstatthalterin gewählt werden.
Simone Tschopp dürfte in stiller Wahl zur Thuner Regierungsstatthalterin gewählt werden.
Keystone

Die neue Thuner Regierungsstatthalterin heisst aller Voraussicht nach Simone Tschopp. Die 37-Jährige hatte bei den Statthalterwahlen am Sonntag am meisten Stimmen geholt, aber das absolute Mehr verpasst. Ihre Mitbewerber haben sich unterdessen alle aus dem Rennen genommen.

zc, sda

Theoretisch könnten die Unterzeichnenden der Wahlvorschläge bis am Donnerstag noch Ersatzkandidaturen melden, praktisch ist davon aber nicht auszugehen. Tschopps Konkurrenten und die sie unterstützenden Parteien haben bereits signalisiert, auf einen zweiten Wahlgang zu verzichten.

Damit ist der Weg frei für Tschopp, damit sie nach Fristablauf am Donnerstag in stiller Wahl gewählt wird. Die Rechtsanwältin und Notarin tritt die Nachfolge von Marc Fritschi an, der in Pension geht.

Zur Wahl stellten sich am Sonntag neben Tschopp vier weitere Kandidaten. Von den fünf Kandidierenden erreichte niemand das absolute Mehr.

Allerdings lag Tschopp mit 17'850 Stimmen deutlich vorne. Sie war von den Grünen portiert worden. Mathias Berger von der SVP kam auf 10'933 Stimmen, Hannes Zaugg-Graf von der GLP holte 6109 Stimmen.

Von den Mitbewerbern zog sich daraufhin einer nach dem anderen zurück, nicht zuletzt auch, um den administrativen Aufwand für einen zweiten Wahlgang zu vermeiden, wie mehrere von ihnen bekannt gaben.

«Die Wählerinnen und Wähler haben ihren Willen geäussert», teilten die beiden bürgerlichen Parteien SVP und FDP am Dienstag mit. Sie standen hinter der Kandidatur von Mathias Berger.

Simone Tschopp habe im Wahlkampf ihre Parteilosigkeit hervorgestrichen. Man vertraue deshalb darauf, dass sie «eine Regierungsstatthalterin für alle» sein werde.

Hannes Zaugg-Graf hatte seinen Rückzug in einer persönlichen Erklärung am Montag bekannt gemacht. Die Wahl habe klar gezeigt, dass das Volk eine Person mit juristischer Ausbildung wolle und eine Frau. «Ich habe die Zeichen der Zeit begriffen und ziehe deshalb meine Kandidatur zurück», liess der GLP-Grossrat und ehemalige Gemeindepräsident von Uetendorf verlauten.

Zweikampf in Bern

Auch in Bern übernimmt eine Frau das Regierungsstatthalteramt. In der Stichwahl am 29. August messen sich Ladina Kirchen (SP) und Tatjana Rothenbühler (FDP). Der dritte Mitbewerber, Claude Grosjean (GLP), hat sich aus dem Rennen genommen.