Kommunale AbstimmungSonvilier beerdigt Berner Teil des Windparks «Quatre Bornes»
hs, sda
22.9.2024 - 15:07
Die bernjurassische Gemeinde Sonvilier hat sich erneut gegen den geplanten Windpark «Quatre Bornes» ausgesprochen. Die Stimmberechtigten schickten die Vorlage mit 309 zu 259 Stimmen bachab, wie die Gemeinde am Sonntag mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 70,2 Prozent.
Keystone-SDA, hs, sda
22.09.2024, 15:07
22.09.2024, 15:35
SDA
2020 war das Projekt mit nur vier Stimmen Unterschied abgelehnt worden. Ein Bürgerkomitee setzte sich darauf mit einer Initiative für eine zweite Abstimmung ein: Nach der Energiekrise 2022 könnten manche Stimmberechtigte ihre Meinung geändert haben, hiess es. Das Bundesgericht gab grünes Licht für den neuen Urnengang.
Der Windpark war an der Grenze der Kantone Bern und Neuenburg geplant. Auf Berner Seite sollten sechs Windturbinen zu stehen kommen, auf Neuenburger Seite drei. Im Kanton Neuenburg sind Einsprachen gegen das Projekt hängig.
In Sonvilier rechneten die Befürworter im Abstimmungskampf vor, dass der Windpark der Gemeinde Mehreinnahmen von rund 200'000 Franken pro Jahr bescheren würde.
Die Gegner warnten vor einer Verschandelung der Landschaft. Das Chasseralgebiet mit seinen typischen Weiden und Hügeln werde von vielen Besucherinnen und Besuchern als Erholungsort geschätzt.
«Konzentration auf Neuenburger Teil»
Die Idee des Windparks stammte von einheimischen Bauern. Sie finanzierten die ersten Studien im Jahr 2006 und holten auch den Energiekonzern Groupe E an Bord. Die Investitionen wurden auf rund 90 Millionen Franken veranschlagt. Als regionaler Investor stiess im Juli 2024 die Stromversorgerin und BKW-Tochter «La Goule» dazu.
Das Abstimmungsergebnis bedeute das Ende des bernischen Projektteils, teilten die Promotoren am Sonntag mit. Die Groupe E Greenwatt werde ihre Bemühungen nun auf die Realisierung des Neuenburger Teils des Parks konzentrieren. Das Genehmigungsverfahren befinde sich in der Endphase.
Die Stromversorgerin «La Goule» versicherte, sie respektiere den Volksentscheid. Ihr Bestreben, der Kundschaft mehr erneuerbaren Strom anzubieten, werde dadurch aber in keiner Weise in Frage gestellt.
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