Blick auf das Viererfeld mit dem Schulhaus Enge.
So sieht die Überbauung des Viererfelds (links) und des Mittelfelds (rechts der Bildmitte) gemäss der städtebaulichen Vision von 2019 aus.
Stadt Bern präsentiert Masterplan für neues Viererfeld-Quartier
Blick auf das Viererfeld mit dem Schulhaus Enge.
So sieht die Überbauung des Viererfelds (links) und des Mittelfelds (rechts der Bildmitte) gemäss der städtebaulichen Vision von 2019 aus.
Die Überbauung des Berner Vierer- und Mittelfelds rückt wieder einen Schritt näher: Nun liegt ein Masterplan für das Areal am Rand des Länggassquartiers vor, auf dem über 1100 Wohnungen gebaut werden sollen.
Wie Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried am Donnerstag bei der Präsentation des Werks in Bern vor den Medien sagte, ist der Plan weder grundeigentümer- noch behördenverbindlich. Der Plan werde für die städtische Verwaltung dennoch handlungsanweisend sein.
Von Graffenried sagte deshalb, der Plan sei «alles und nichts oder noch nichts» und verglich das gut hundertseitige Werk mit einem Kochbuch. Ein Kochbuch vereine verschiedene Rezepte. Die Stadt habe diese Rezepte zu einem Menüplan zusammengestellt.
Nun gehe es darum, die Zutaten einzukaufen – erst damit werde der Menüplan konkreter und verbindlicher. Von Rezepten könne man ja abweichen. Beim Masterplan handle sich um ein neues und sehr innovatives Instrument und mit dessen Präsentation sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Stadtquartier erreicht.
Auf Basis Planungswettbewerb
Der Plan stützt sich auf die Resultate eines Planungswettbewerbs, welchen die Stadt 2018/19 durchführte. Im Rahmen dieses Wettbewerbs machten 26 Planungsteams Vorschläge zur künftigen Gestalt des rund 26 Fussballfelder grossen Areals zwischen Länggassquartier und Äusserer Enge.
Das aus dem Wettbewerbsverfahren siegreich hervorgegangene städtebauliche Konzept einer Zürcher Planergemeinschaft wird mit dem Masterplan konkretisiert. Auch formuliert der Plan Zielbilder für alle in der weiteren Entwicklung wesentlichen Themen und Aspekte.
Berns Stadtplaner Mark Werren sagte vor den Medien, das Konzept der Zürcher Planergemeinschaft habe sich im Lauf der Masterplanarbeiten «als sehr robust herausgestellt».
Neue Abstimmung nächstes Jahr
Den nächsten Schritt auf dem Vierer- und Mittelfeld bildet die Ausarbeitung rechtlich verbindlicher Planungsinstrumente. So müssen etwa der Zonenplan und die städtebaulichen Leitlinien geringfügig angepasst werden.
Parallel dazu befindet sich eine Kreditvorlage für die Projektierung und Realisierung der Quartier-Infrastruktur und für die Baurechtsabgabe in Vorbereitung. Diese kommt voraussichtlich im Frühjahr 2021 zur Abstimmung. Mit Quartier-Infrastruktur sind etwa Strassen sowie Ver- und Entsorgungsanlagen gemeint.
Frühestens 2022 werden die ersten Bauarbeiten vergeben. Bis das neue Quartier steht, kann es 2028 oder später werden. Berns Finanzdirektor Michael Aebersold sagte, auf dem Vierer- und Mittelfeld werde ein Quartier für die nächsten hundert Jahre erstellt.
Der angepasste Zonenplan Viererfeld wird noch in eine öffentliche Auflage geschickt. Das passiert voraussichtlich in diesem Herbst.
Platz für 3000 Menschen
Im Jahr 2016 hatten die Stadtberner Stimmberechtigten an der Urne die für die Überbauung der beiden Felder nötigen Ein- und Umzonungen genehmigt. In einer ersten Abstimmung – kurz nach der Jahrtausendwende – war die Einzonung des Viererfelds an der Urne noch gescheitert.
3000 Menschen werden dereinst auf dem Vierer- und Mittelfeld leben. Mindestens 50 Prozent der Wohnfläche sind für den gemeinnützigen Wohnungsbau reserviert. Etwa die Hälfte des Viererfelds und ein Drittel des Mittelfelds bleiben grün und stehen als Stadtteilpark für Spiel und Naherholung zur Verfügung.
Das Areal soll dicht und bodensparend bebaut und energetisch vorbildlich realisiert werden. Angestrebt wird die Zertifizierung als 2000-Watt-Areal.
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