Raumplanung Thuner Gemeinderat lehnt «Zonenplaninitiative» ab

Die Thuner Stadtregierung ist gegen die sogenannte Zonenplaninitiative, welche den Bau eines regionalen Abfallsammelhofs im Lerchenfeldquartier verhindern will. Das hat der Thuner Gemeinderat gut zwei Wochen, bevor der Thuner Stadtrat über die Initiative debattiert, bekanntgegeben.

Der Bedarf für einen neuen Abfallsammelhof sei ausgewiesen, schreibt die Stadtregierung in einer Mitteilung vom Montag. Der heutige Hof an der Militärstrasse sei zu klein. Die Zahl der Kundinnen und Kunden habe sich von 25'000 im Jahr 2005 auf 76'000 erhöht. Es komme häufig zu langen Wartezeiten und zu Staus auf der Zufahrtsstrasse.

Das für den neuen Abfallsammelhof vorgesehene Terrain neben dem Stadion des FC Lerchenfeld sei hingegen «ideal». Die Erschliessung ab der Allmendstrasse sei kurz und optimal, da keine Wohnquartier betroffen sei. Die Allmendstrasse verfüge zudem über Kapazitätsreserven.

Erstellen will den regionalen Abfallsammelhof mit Recyclingcenter die AVAG AG für Abfallverwertung. Das Gelände befindet sich heute in einer Arbeitszone. Die Urheber der Zonenplaninitiative wollen, dass das Areal der Zone für Sport- und Freizeitanlagen zugeteilt wird. Es gebe zu wenige Sportflächen in der Stadt Thun.

Falls die AVAG den Abfallsammelhof bauen könne, würden die Anlagen des FC Lerchenfeld durch «massiven» Mehrverkehr belastet. Für den Thuner Gemeinderat gibt es hingegen im Lerchenfeld «kaum» zusätzlichen Bedarf an Sport- und Freizeitanlagen. Die Lage direkt an der Autobahn sei für eine Sportanlage ungeeignet.

Falls das Thuner Stadtparlament am 18. März die Volksinitiative ablehnt, entscheiden Thuns Stimmberechtigte am 13. Juni an der Urne über die Vorlage. Eingereicht wurde die Zonenplaninitiative im Dezember 2019.