Der bernjurassische Maschinenhersteller Tornos hat im vergangenen Jahr unter der geringeren Investitionsbereitschaft seiner Kunden aus der Autoindustrie gelitten. Nach einem Umsatzrückgang und einem Einbruch bei den Auftragseingängen hat der Werkzeugmaschinenbauer deutlich weniger verdient.
Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT sank 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent auf 6,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Reingewinn fiel mit 5,9 Millionen um 61 Prozent tiefer aus. Der freie Cashflow war negativ und lag bei minus 27 Millionen Franken. Die Dividendenzahlung wird gestrichen.
Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch eine Dividende von 0,28 Franken je Aktie erhalten. Auf einen Ausblick fürs laufende Jahr verzichtet Tornos wegen des Coronavirus. Tornos hatte bereits im Januar mit den Umsatzzahlen ein zwar positives, aber «deutlich tieferes» Ergebnis in Aussicht gestellt.
Auftragseingang eingebrochen
Wie bereits bekannt war, lag der Umsatz der Gruppe mit 205,3 Millionen Franken um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang hat sich mit -45 Prozent auf 135,5 Millionen fast halbiert. Die Verunsicherung in der Automobilindustrie habe ihre Spuren hinterlassen, hiess es. Zahlreiche Investitionsprojekte seien gestoppt oder verschoben worden.
Die Tornos-Maschinen kommen in der Automobilindustrie, der Medizin- und Dentaltechnik sowie im Bereich Elektronik und der Uhrenindustrie zum Einsatz. Wichtigster Absatzmarkt war bisher die Automobilindustrie. Hier würden sich die Ausprägungen des Wandels immer deutlicher abzeichnen, schreibt das Unternehmen.
Tornos sieht deswegen mittel- und langfristig für seine Maschinen bessere Marktchancen und grössere Volumina in den Marktsegmenten Medizin- und Dentaltechnik sowie in der Elektronik- und in der Uhrenindustrie. Der Marktfokus der Gruppe werde sich entsprechend verschieben.
Die Automobilindustrie trug 2019 nur noch 8,6 Prozent zum gesamten Auftragseingang für Maschinen bei. Im Vorjahr waren es 43 Prozent gewesen. Gleichzeitig stieg der Anteil der Medizin- und Dentaltechnik von 13 auf 28 Prozent und jener für Elektronik von 9,6 auf 17 Prozent.
Zahlreiche Unwägbarkeiten
Ins Geschäftsjahr 2020 stieg das Unternehmen mit einem deutlich tieferen Auftragsbestand als vor Jahresfrist. Die weltpolitischen Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit würden zahlreiche Unwägbarkeiten mit sich bringen, was Einschätzungen und Prognosen äusserst schwierig machten.
Das Management sieht die Gruppe aber gut gerüstet, um rasch und effizient auf die Entwicklungen in den einzelnen Märkten reagieren zu können.
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