Der Zuger Regierungsrat Beat Villiger (Mitte) tritt 2022 nicht mehr zu den Erneuerungswahlen an. (Archivaufnahme)
Auch in Nidwalden muss die Mitte einen Sitz verteidigen, nämlich den des zurücktretenden Regierungsrats Josef Niederberger. (Archivaufnahme)
2022 kommt es in der Zentralschweiz zu Kampfwahlen - Gallery
Der Zuger Regierungsrat Beat Villiger (Mitte) tritt 2022 nicht mehr zu den Erneuerungswahlen an. (Archivaufnahme)
Auch in Nidwalden muss die Mitte einen Sitz verteidigen, nämlich den des zurücktretenden Regierungsrats Josef Niederberger. (Archivaufnahme)
Drei Zentralschweizer Kantone wählen 2022 Regierung und Parlament neu. In Ob- und Nidwalden ist der Wahltermin am 13. März, in Zug am 2. Oktober. In allen drei Fällen kommt es zu Kampfwahlen um die Regierungsratssitze.
In Nidwalden teilen sich die drei bürgerlichen Parteien CVP (3 Sitze) , FDP und SVP (je 2 Sitze) die sieben Regierungssitze. Die Grünen als stärkste Kraft links der Mitte schafften es seit 2010 nicht, ihren verlorenen Sitz zurückzugewinnen.
Vor vier Jahren verzichteten die Grünen gar auf eine Kandidatur. Zurzeit sei noch nicht definitiv entschieden, ob die Partei bei den Regierungsratswahlen 2022 antrete oder nicht, erklärte Alexander Huser, Präsident der Grünen Nidwalden, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Entscheiden werden die Grünen am 10. Januar.
SVP will in Nidwalden dritten Sitz
Auch falls die Grünen nicht antreten: Für Spannung ist in Nidwalden gesorgt. Durch die Rücktritte von Baudirektor Josef Niederberger (Mitte) und Finanzdirektor Alfred Bossard (FDP) sieht die SVP für sich die Möglichkeit, erstmals einen dritten Sitz zu holen. Sie nominierte deswegen neben den zwei Bisherigen Res Schmid und Michèle Blöchliger auch Landrat und Bauführer Armin Odermatt.
Die Mitte ihrerseits will ihren freiwerdenden Sitz mit Landrätin und Anwältin Therese Rotzer verteidigen. Sie nominierte ferner die Bisherigen Karin Kayser und Othmar Filliger. Noch ausstehend ist die Nomination der FDP, die auf den 13. Januar 2022 angesetzt ist. Ihr Regierungsrat Joe Christen will erneut antreten.
CVP will in Obwalden Verlust rückgängig machen
In Obwalden ist die CVP-die Mitte, die knapp stärkste Partei im Kantonsrat, im Angriffsmodus. Alle fünf Regierungsratsmitglieder (je 1 SVP, FDP, CVP, CSP und parteilos) treten erneut an, die CVP schickt mit der Engelberger Kantonsrätin und Juristin Cornelia Kaufmann-Hurschler dennoch eine zweite Kandidatin ins Rennen. Sie will den 2018 an die SVP verlorenen zweiten Sitz zurückerobern.
Die SVP ist seither mit Volkswirtschaftsdirektor Daniel Wyler wieder in der Exekutive vertreten. Der 62-Jährige stellt sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung.
Ebenfalls erst seit einer Legislatur dabei ist der 47-jährige Bildungsdirektor Christian Schäli (CSP). Er tritt zur Wiederwahl an, genauso wie die Amtsälteste, die 58-jährige Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP), der parteilose Baudirektor Josef Hess (60) und der 48-jährige Justizdirektor Christoph Amstad (CVP).
Die SP ist nicht in der Regierung vertreten und macht keine Anstalten, dies zu ändern. Die GLP tritt bei den Regierungsratswahlen nicht an. Offen ist, ob in Obwalden erneut «wilde Kandidierende» ins Rennen steigen, wie das in der Vergangenheit der Fall war. Eingabeschluss für Kandidaturen ist am 31. Januar um 17 Uhr.
Zuger Linke will zurück in die Regierung
Im Gegensatz zu Ob- und Nidwalden ist im Kanton Zug die Linke bereits lange vor dem Wahltermin entschlossen, wieder mitregieren zu können. In Zug kommt es zu einem Kampf um den Sitz von Sicherheitsdirektor Beat Villiger (Mitte), der nach vier Legislaturen und dem Erreichen des Pensionsalters im Oktober seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.
Nun bläst die Linke zum Angriff, die keinen Regierungssitz hat. Die ALG tritt mit Unterstützung der SP an, wie die beiden Parteien mitteilten. Bei den Wahlen in den Zuger Stadtrat wird umgekehrt die SP kandidieren und dabei von der ALG unterstützt. Die Linke sei im Kanton Zug auf allen Ebenen untervertreten, begründen die Parteien das koordinierte Vorgehen.
Die Mitte-Partei will ihren Sitz nicht abgeben. Sie will als «staatstragende Partei» auch künftig mit drei Mitgliedern in der Regierung vertreten sein, wie sie nach dem Rücktritt von Villiger bekannt gab.
Mitte-Kantonalpräsidentin Laura Dittli sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass eine Findungskommission momentan Gespräche mit Interessierten führe. «Erfreulicherweise haben wir einige Interessenten», so Dittli. In der ersten Januarwoche werde das Mitte-Präsidium den genauen Zeitplan und das weitere Vorgehen definieren. Wann die Delegierten entscheiden sollen, wer zum Wahlkampf antritt, ist noch unklar.
In der siebenköpfigen Zuger Regierung sitzen aktuell neben den drei Mitte-Mitgliedern (Beat Villiger, Martin Pfister und Silvia Thalmann-Gut) je zwei Vertreter von SVP (Heinz Tännler und Stephan Schleiss) und FDP (Florian Weber und Andreas Hostettler). Ausser Villiger stellen sich alle der Wiederwahl.