Im Kanton Uri soll sich die Arbeit für Väter und Mütter auch dann auszahlen, wenn die Kinder extern betreut werden müssen. Der Regierungsrat spricht sich dafür aus, dass alle Gemeinden Betreuungsgutscheine ausrichten, und er beantragt deswegen dem Landrat, eine Motion von Adriano Prandi (SP/Grüne) gut zu heissen.
Prandi fordert in seiner Motion, der Regierungsrat und die Gemeinden sollen dafür sorgen, dass die familienexternen Betreuungskosten für Kinder deutlich gesenkt werden können. Er verweist darauf, dass das Zweitverdienereinkommen bei Berufen mit kleinen und mittleren Löhnen durch die externe Kinderbetreuung beinahe weggefressen werde.
Für den Regierungsrat ist dies ein Missstand, wie aus seiner am Dienstag veröffentlichten Antwort auf Prandis Motion hervorgeht. Dass sich ein Zweitverdienereinkommen finanziell wegen der Kosten für die Kinderbetreuung nicht lohne, widerspreche dem Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Regierungsrat ein Standortfaktor. Es sei aber auch wegen des Fachkräftemangels wichtig, dass das Potential arbeitsinteressierter Väter und Mütter ausgeschöpft werde.
In Uri gibt es nach Angaben des Regierungsrats vier Krippen und rund 40 Tageseltern. Der Kanton subventioniert diese Institutionen mit rund 400'000 Franken jährlich, die Gemeinden unterstützen mit Betreuungsgutscheinen Eltern mit kleinen und mittleren Einkommen. Sie geben dafür rund 200'000 Franken aus.
Allerdings richten nicht alle Gemeinden Betreuungsgutscheine aus. Dies sei nicht ideal, schreibt der Regierungsrat. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf solle unabhängig des Wohnorts als übergeordnetes Ziel verstanden werden. Der Regierungsrat kündigte an, zusammen mit den Gemeinden Bedingungen zu schaffen, damit die zunehmende Erwerbsbeteiligung beider Elternteile aktiv unterstützt würden, schreibt der Regierungsrat.
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