Theater Architekten bringen neuen Standort fürs Luzerner Theater aufs Tapet

we, sda

15.4.2021 - 18:19

Die Architekten Bruno Achermann und Max Germann präsentierten am Donnerstag eine neue Vision für das neue Luzerner Theater auf dem Kurplatz.
Die Architekten Bruno Achermann und Max Germann präsentierten am Donnerstag eine neue Vision für das neue Luzerner Theater auf dem Kurplatz.
Keystone

«Doch, es gibt eine Standort-Alternative für das Luzerner Theater», sind zwei Architekten überzeugt. Am Donnerstag haben sie ihre Vision präsentiert. Und zwar dort, wo sie sich den Neubau vorstellen können: Auf dem Kurplatz in Luzern, zwischen dem Schweizerhofquai und dem Nationalquai.

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«Wir wollen heute keine fertige Lösung präsentieren, auch kein Gegenprojekt», sagte Architekt Max Germann vor den Medien. «Wir wollen vor allem der öffentlichen Diskussion um die Zukunft des Luzerner Theaters einen Impuls geben.»

Er und Architekt Bruno Achermann sind überzeugt, dass die exponierte Fläche beim Pavillon gegenüber dem KKL am See, welche sich im Eigenturm der Stadt Luzern befindet, als neuer Standort für das Luzerner Theater geprüft werden soll. Sie beide seien Sprecher und Denker einer privaten Arbeitsgruppe, wie sie betonten.

Dass die von ihnen erneut lancierte Standortdiskussion etwas spät kommt, streitet Germann nicht ab. Bei der Stadt habe man aber ihrer Vision kein Gehör schenken wollen. «Darum sind wir nun an die Öffentlichkeit gelangt.» So viel er wisse, sei der Kurpark bislang noch nie als Alternativstandort geprüft worden, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Vorgesehen war ein Abriss

Eigentlich waren die Würfel rund um die Zukunft des Luzerner Theaters ja gefallen: Im vergangenen Oktober teilte die Projektierungsgesellschaft Neues Luzerner Theater unter dem Vorsitz von Stadtpräsident Beat Züsli (SP) mit, dass das neue Theater dort gebaut werden soll, wo bereits das alte steht – mangels Alternative.

Sie hielt trotz Kritik von Denkmalpflegern und Heimatschützern am bisherigen, neben der barocken Jesuitenkirche und an der Reuss gelegenen Standort fest.

An der Tatsache, dass der heutige Theaterbau sanierungsbedürftig und zu klein für einen modernen und wirtschaftlichen Theaterbetrieb ist, zweifelte kaum jemand. Dennoch erstaunte dieser Entscheid die beiden Architekten. «Wir vermissten den Aufbruchgeist, uns fehlte die Weitsicht», sagte Germann. Deshalb machte er sich gemeinsam mit Bruno Achermann auf die Suche nach einer Alternative, bis sie schliesslich mit dem Kurplatz fündig wurden.

Ginge es nach ihnen, soll das alte Theater weiterhin als Gebäude von kultureller Bedeutung bestehen bleiben. Mit dem KKL und dem alten Theater würde ein Neubau auf dem Kurpark ein Kulturdreieck entstehen lassen. Die beiden Architekten nennen es «Luzerner Triangulum».

«Wenn aber das 180-jährige Luzerner Theater abgerissen wird, verschwindet der älteste Theaterbau der Schweiz und das noch am besten erhaltene klassizistische Bauwerk in Luzern aus dem Stadtbild», befürchten die Initianten. Stattdessen würde ein Neubau dem KKL ein angemessenes Gegenüber bieten und das Seebecken erhalte einen «zweiten Leuchtturm».

Der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP) sagte gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Radio SRF, die Projektierungsgesellschaft wolle nicht näher auf den Standort Kurplatz eingehen. Der Platz am See sei eine sehr attraktive Aufenthaltsfläche für die Bevölkerung und wäre bei einem Neubau ein grosser Verlust. Zudem wären die denkmalpflegerischen Bedenken am Quai nicht kleiner als beim alten Theater.