Schule Beckenried richtet nach Vorwürfen gegen Lehrperson Anlaufstelle ein

SDA

22.7.2020 - 15:52

Ein externer Gutachter nimmt die Situation in der Schule Beckenried unter die Lupe. (Archivbild)
Ein externer Gutachter nimmt die Situation in der Schule Beckenried unter die Lupe. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Die Gemeinde Beckenried lässt Vorwürfe untersuchen, wonach eine Lehrperson gegenüber Schülern tätlich geworden sein soll. Den Auftrag dafür hat sie einem externen Gutachter übergeben. Zudem wird eine zentrale Anlaufstelle für mögliche weitere Meldungen eingerichtet.

Die Gemeinde hatte Mitte Juli bekannt gegeben, dass sie in der Sache Strafanzeige gegen die betroffene Lehrperson einreiche. Ergänzend zu dieser und um das Verhalten der Schule zu hinterfragen, habe der Gemeinderat den Bildungswissenschaftler Anton Strittmatter mit einer Untersuchung beauftragt, teilte die Gemeinde am Mittwoch mit.

Der 1948 in Zug geborene Strittmatter war unter anderem zwölf Jahre Leiter der Fachstelle für Schulentwicklung der Zentralschweizer Kantone. Er werde nun mit allen Beteiligten ausführliche Interviews führen, um ein vollständiges Bild der vergangenen Jahre zu erhalten, heisst es in der Mitteilung.

Zudem sei eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet worden, bei der sich weitere Personen in der Sache melden können. Die Meldungen und Anliegen würden direkt von Strittmatter entgegengenommen und vertraulich behandelt.

Unschuldsvermutung

Wie lange die Untersuchung dauere, sei offen. Nach Abschluss werde die Gemeinde über die Resultate informieren. Für die betroffene Lehrperson, die die Schule freistellen will, gelte die Unschuldsvermutung.

In Medienberichten hatten sich Eltern kritisch zu den Methoden einer Lehrerin an der Schule in Beckenried geäussert. Die Rede war etwa von Ohrfeigen. Aufgrund der Berichte wurde die Staatsanwaltschaft Nidwalden aktiv, wie diese auf Anfrage bestätigte. Weil es sich mutmasslich um ein Offizialdelikt handle, habe man ein Vorverfahren eröffnet, um den Sachverhalt abzuklären.

Im Dezember 2019 hatte die Schulleitung und die Schulkommission nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe gehandelt. So seien Unterrichtshospitationen und Elterngespräche durchgeführt worden.

Im Februar entschied die Schulleitung, dass die Lehrperson ab Sommer nicht mehr als Klassenlehrperson, sondern lediglich als Fachlehrperson eingesetzt wird. Später leitete sie eine interne Untersuchung ein, die in der Strafanzeige gipfelte.

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