Gewässer Bezirk Schwyz nimmt Heft bei Hochwasserschutz selber in die Hand

kad, sda

31.5.2022 - 11:31

Spielplatz unter Wasser: Viele Bäche im Bezirk Schwyz werden nicht auf Hochwasserrisiken kontrolliert. (Archivbild)
Spielplatz unter Wasser: Viele Bäche im Bezirk Schwyz werden nicht auf Hochwasserrisiken kontrolliert. (Archivbild)
Keystone

Der Bezirk Schwyz will den Hochwasserschutz an Fliessgewässern künftig selber organisieren und finanzieren. Damit könnten Lücken bei der Kontrolle geschlossen und blockierte Projekte beschleunigt werden.

Keystone-SDA, kad, sda

Weil Hochwasserschutzprojekte an Bächen im Bezirk Schwyz für einzelne Grundeigentümer oft zu teuer sind, werden in solchen Fällen sogenannte Wuhrkorporationen gegründet oder erweitert. Dagegen können sich betroffene Grundeigentümer aber rechtlich wehren. Elf von zwölf Hochwasserschutzprojekte im Bezirk Schwyz seien deswegen aktuell blockiert, teilte der Bezirksrat am Dienstag mit.

Mit einer Neuorganisation des Hochwasserschutzes will er die Situation vereinfachen und beschleunigen. Er schickt dazu einen Entwurf in die Vernehmlassung.

Dieser sieht vor, dass neu der Bezirk direkt die Realisierung der Hochwasserschutzprojekte organisiert, umsetzt und finanziert. Er würde damit die Aufgaben der 30 Wuhrkorporationen übernehmen. Diese hätten zwar in der Vergangenheit wertvolle Arbeit geleistet, könnten aber die Anforderungen an den Hochwasserschutz und den Gewässerunterhalt oft nicht mehr wahrnehmen.

1,1 Millionen Franken pro Jahr

Der Bezirk erhoffe sich von der Übernahme der Kompetenz eine flächendeckende Gleichbehandlung. Anstehende Hochwasserschutzprojekte könnten zudem zeitnah realisiert werden.

Die Mehrkosten beziffert der Bezirksrat auf 1,1 Millionen Franken jährlich. Diese Mehrbelastung sei gerechtfertigt, da dadurch die Sicherheit erhöht und der administrative Aufwand stark reduziert werden. Eine Steuer- oder Stellenetaterhöhung beim Bezirk brauche es dafür nicht.

Das neue System sieht die Bildung von Wuhrkreisen und Wuhrrevieren vor, die von lokal ansässigen Wuhrmeistern betreut werden. Damit behielten auch nach dem Ende der Wuhrkorporationen «lokale Kenner» die Bäche im Auge, heisst es in der Mitteilung.

Die Vernehmlassung dauert bis am 15. August. Die Volksabstimmung über die Vorlage ist für 2023 geplant.