Integration Caritas Luzern und Kanton beenden Integrationsprogramm vorzeitig

SDA

16.1.2020 - 10:34

Zusammenarbeit zwischen Caritas Luzern und Kanton beim Programm «Schule und Jobtraining» vorzeitig beendet: Luzern will künftige Integrationsmassnahmen stärker in die bestehenden Strukturen einbinden. (Symbolbild)
Zusammenarbeit zwischen Caritas Luzern und Kanton beim Programm «Schule und Jobtraining» vorzeitig beendet: Luzern will künftige Integrationsmassnahmen stärker in die bestehenden Strukturen einbinden. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Weil Caritas Luzern das Integrationsprogramm «Schule und Jobtraining» aufgrund der sinkenden Teilnehmerzahlen nicht mehr kostendeckend führen kann, beenden das Hilfswerk und der Kanton per Ende Juli ihre Zusammenarbeit vorzeitig. Fünf Personen erhalten die Kündigung.

Insgesamt gehen mit dem Auflösen der Vereinbarung 460 Stellenprozente verloren. Neben zwei natürlichen Abgängen und neuen Tätigkeiten für einige Mitarbeitende in anderen Bereichen, müsse fünf Personen gekündigt werden, teilten der Kanton und Caritas am Donnerstag mit. Für die betroffenen Mitarbeitenden werde es einen Sozialplan geben.

Der Kanton Luzern und die Caritas Luzern hatten 2017 nach einem Submissionsverfahren eine Vereinbarung über fünf Jahre für das Programm «Schule und Jobtraining» abgeschlossen.

Nun hat die generell sinkende Zahl von asylsuchenden Personen Auswirkungen auf das Programm: Während Ende 2017 noch 171 Personen das Programm besuchten, waren es Ende 2019 nur noch 49. Es mache für beide Seiten wenig Sinn, ein Angebot zu führen, bei dem die Zielgruppe fehlt, wird Luzerns Sozialdirektor Guido Graf in der Medienmitteilung zitiert. Die Auflösung der Zusammenarbeit erfolge im gegenseitigen Einvernehmen.

Das Programm bereitet spät eingereiste junge Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene, anerkannte Flüchtlinge sowie Personen im Familiennachzug aus EU/EFTA-Staaten und Drittstaaten auf den Übertritt in ein Integrationsbrückenangebot vor.

Damit der Integrationsprozess der aktuell Teilnehmenden im August nicht unterbrochen wird, bestehen für sie verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Je nach Integrationsstand werden sie entweder das Programm ü16 der Dienststelle Volksschulbildung oder ein Angebot des Zentrums für Brückenangebote der Dienststelle Berufs-und Weiterbildung besuchen, heisst es weiter.

Damit verfolge der Kanton Luzern den Grundsatz weiter, dass Integration in erster Linie Aufgabe der bestehenden Strukturen wie Schulen oder Berufsbildungsinstitutionen sei.

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