Energie CKW sieht Jahresabschluss trotz Verlust als «solide»

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6.12.2022 - 08:13

CKW hat im Geschäftsjahr 2021/22 die Turbulenzen auf dem Strommarkt gespürt. (Archivaufnahme)
CKW hat im Geschäftsjahr 2021/22 die Turbulenzen auf dem Strommarkt gespürt. (Archivaufnahme)
Keystone

Das Luzerner Energieunternehmen CKW ist von den Turbulenzen auf den Energiemärkten erfasst worden. Im Geschäftsjahr 2021/22 musste es einen Verlust verbuchen, ist aber dennoch zuversichtlich für die Zukunft. Zudem gab CKW einen weiteren Standort für einen Windpark im Kanton Luzern bekannt.

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Wie die Axpo-Tochter am Dienstag mitteilte, stieg der Umsatz in dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr um 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Zu verdanken war dies den hohen Energiepreisen und einem starken Wachstum im Segment Gebäudetechnik.

Das Betriebsergebnis EBIT brach allerdings auf 5 Millionen Franken ein von 174,5 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 12,4 Millionen Franken nach einem Gewinn von 159,1 Millionen 2020/21.

Turbulentes Umfeld

Das Ergebnis sei in dem turbulenten Umfeld von vielen Sonderfaktoren massiv bewegt worden, erklärte die CKW-Spitze an einer Medienorientierung. Der bereinigte EBIT, der von 107 Millionen Franken 2020/21 auf 94 Millionen Franken zurückgegangen sei, sei aber solide, sagte Finanzchef Michael Sieber. Das Unternehmen könne zuversichtlich in die Zukunft schauen.

2021/22 belasteten höhere Strombeschaffungskosten im Vorjahresvergleich das Ergebnis mit 85 Millionen Franken. Zusätzlich habe sich der länger als geplant dauernde Ausfall des Atomkraftwerks Leibstadt Ende 2021 mit 41 Millionen negativ ausgewirkt, teilte CKW mit. Diese hohen Kosten hätten durch höhere Erträge im Stromvertrieb nur teilweise kompensiert werden können.

Darüber hinaus fiel wegen der schwachen Finanzmärkte die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahresvergleich um 125 Millionen Franken tiefer aus. Ausserdem führten die hohen Energiemarktpreise zu temporären Bewertungsverlusten auf Absicherungstransaktionen in der Höhe von 169 Millionen Franken zum Bilanzstichtag. Sobald der Strom geliefert wird, werden sich diese Bewertungsverluste laut CKW jedoch wieder kompensieren.

Energieunternehmen verkaufen einen grossen Anteil ihrer Stromproduktion bis zu drei Jahre im Voraus. Damit werden die Einnahmen gesichert. Die Absicherung birgt aber auch das Risiko, bei einem Ausfall eines Kraftwerks weniger Strom zur Verfügung zu haben als geplant und dann Ersatzstrom am Markt beschaffen zu müssen. Bei hohen Preisen – wie aktuell der Fall – kann das sehr teuer werden. So entstehen die buchhalterischen Bewertungsverluste.

Mehr Solar- und Windstrom

Das Segment Gebäudetechnik steigerte die Gesamtleistung um 27 Prozent auf 226 Millionen Franken. Fortschritte machte CKW nach eigenen Angaben beim Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Solarenergie, auch wenn der Fachkräftemangel und Lieferprobleme ein rascheres Vorankommen erschwert hätten.

Das Unternehmen plant in den Kantonen Luzern und Aargau auch mehrere Windparks. Gemäss CEO Martin Schwab will sich CKW einen weiteren Standort, nämlich den Leidenberg in Grosswangen, sichern. Dort sollen drei Anlagen Strom für 5500 Haushalte erzeugen. Die aktuelle Lage zeige, wie wichtig es sei, die Winterproduktion von Strom auszubauen, hiess es an der Medienorientierung.

CKW ist überzeugt, mittelfristig von den höheren Energietarifen zu profitieren. Aufgrund des positiven Ausblicks und einer soliden Bilanz beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 27. Januar 2023 eine stabile Dividende in der Höhe von 6 Franken je Aktie.