Kantonsrat OWCornelia Kaufmann zur höchsten Obwaldnerin gewählt
SDA
26.6.2020 - 09:53
Die Glocke im Obwaldner Kantonsrat läutet neu Cornelia Kaufmann-Hurschler. Das Parlament hat die 42-jährige Engelbergerin am Freitag zur neuen Ratspräsidentin gewählt. Sie präsentierte dem Rat einen «Mut-Engel».
Die Juristin und Notarin sitzt seit 2014 für die CVP im Kantonsrat. Sie wurde ohne Gegenkandidatur zur Nachfolgerin des abtretenden Reto Wallimann (FDP) gewählt. Die Ratspräsidentin für das Amtsjahr 2020/2021 ist verheiratet und Mutter zweier Söhne.
In ihrer Antrittsrede bedankte sich die höchste Obwaldnerin unter anderem bei ihren Eltern, die oft die Kinderbetreuung übernehmen würden, da politische Termine zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten stattfänden. Das Parlament forderte sie zu mehr Mut auf.
Sie stelle fest, dass es in der Gesellschaft zunehmend an Mut fehlt, Verantwortung zu übernehmen und für etwas einzustehen. Ihre Beobachtung, dass auch dem Kantonsrat zuletzt der Mut etwas abhanden gekommen sei, untermauerte die neue Ratspräsidentin mit einem Blick auf die Statistik der Zahl Enthaltungen bei Abstimmungen.
SVP kündigt Anspruch an
«Ich erwarte Mut-Ausbrüche, nicht aber Wutausbrüche», appellierte Kaufmann an die Ratsmitglieder. Jeder solle seine Meinung vertreten, auch wenn sie vielleicht nicht der Parteimeinung entspreche. Schlimmer als falsche Entscheide, seien keine Entscheide. Als Maskottchen präsentierte sie der Versammlung – auch in Anspielung auf ihre Herkunft Engelberg – einen «Mut-Engel».
Neuer Vizepräsident ist Christoph von Rotz (SVP). Als dritter Stimmenzähler neu in die fünfköpfige Ratsleitung gewählt wurde André Windlin (FDP) mit 52 der 54 Stimmen. Die SVP kündigte ihren Anspruch auf den Sitz, für den es in der Vergangenheit bereits zu Kampfwahlen gekommen war, im kommenden Jahr an.
Wegen der Corona-Verhaltens- und Hygieneregeln tagte der Kantonsrat wiederum in der Aula Cher in Sarnen.
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