Im ersten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen sind am Sonntag zwei Bisherige und ein Neuer gewählt worden. Erneut das beste Resultat erzielte Guido Graf, gefolgt von CVP-Parteikollege Reto Wyss. Die Hürde des absoluten Mehrs überwunden hat auch Neo-Regierungsrat Fabian Peter (FDP).
Guido Graf
Guido Graf (CVP) ist 60 Jahre alt und wohnt in Pfaffnau. Seit seiner Wahl in den Regierungsrat 2010 leitet er die Gesundheits- und Sozialdirektion. Bis zu seiner Wahl war Graf, der ursprünglich Bautechniker gelernt hat, Inhaber eines Beratungsbüros für Non-Profit-Organisationen.
Der leidenschaftliche Fischer startete seine politische Karriere 1991 im Gemeinderat des im Nordwesten des Kantons gelegenen Pfaffnau. 1995 wurde er Kantonsrat, in dem er zeitweise auch die CVP-Fraktion präsidierte.
Graf versteht es, sich national in Szene zu setzen, so 2015 mit einem öffentlich gemachten Brief an den Bundesrat, Asylsuchende aus Eritrea nicht mehr als Flüchtlinge anzuerkennen, oder 2018 mit der Forderung nach einer Swiss Green Card. Im Gesundheitswesen setzte er 2017 durch, dass rund ein Dutzend Operationen grundsätzlich ambulant durchgeführt werden müssen, um Kosten zu sparen.
Reto Wyss
Reto Wyss (CVP) ist 53 Jahre alt und wohnt in Rothenburg. Er ist seit 2011 Regierungsrat und leitet dort das Bildungs- und Kulturdepartement.
Pferdesportfreund Wyss ist Bauingenieur und war vor seiner Regierungstätigkeit Teilhaber eines Büros. Zudem war er Gemeindepräsident der Vorortsgemeinde Rothenburg.
Der sachliche und gradlinige Wyss musste als Bildungs- und Kulturdirektor verschiedentlich unpopuläre Sparmassnahmen vertreten, so etwa die «Zwangsferien» für Kantonsschüler, gekürzte Beiträge an Kulturschaffende oder die Fusion und die Verkleinerung der kantonalen Museen. Bei der Weiterentwicklung des Luzerner Theaters überliess der Kanton der Stadt das Heft.
Fabian Peter
Fabian Peter (FDP) ist 42 Jahre alt und wohnt in Inwil. Im Regierungsrat löst er seinen Parteikollegen Robert Küng ab, der auf Ende Legislatur zurücktritt.
Peter führt mit seinem Bruder einen Sanitär- und Installationsbetrieb. Neben einer Berufslehre kann er auch einen Management- und einen Ingenieur-Abschluss aufweisen. In seiner Wohngemeinde Inwil, das im Osten von Luzern liegt, ist er Gemeinderat. Seit vier Jahren gehört er ferner dem Kantonsrat an.
Peter, der gerne jodelt, gilt als ruhiger und unaufgeregter Politiker. Als Wunschdepartement gibt er jenes seines Vorgängers Robert Küng an, das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. Dort würde die Herkulesaufgabe auf ihn warten, den Streit zwischen der Stadt Luzern und dem Kanton über den Autobahnzubringer Spange Nord zu schlichten.
Peter gilt als Freisinniger, der offen für ökologische Themen ist. Als Unternehmer wisse er, dass Bemühungen zum Schutz der Umwelt auch wirtschaftliche Chancen bieten würden, sagte er etwa. Beim Klimaschutz sei es richtig, dass die Schweiz und Luzern eine führende Rolle spielten.
Peter ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er bezeichnet sich als weltoffenen Menschen, der sich für fremde Kulturen interessiere.
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